Handball: Herbolzheimer Trainer schätzt die Bergstädter – und will sie ärgern

Mario Reif hat seit beinahe 40 Jahren mit Handball zu tun, doch so ein "Endspiel" hat der Coach und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins des TV Herbolzheim noch nie erlebt. "Der Sieger der Partie wird Meister – und hat den Titel dann auch verdient", hat der 45-jährige B-Lizenz Inhaber großen Respekt vor dem TV St. Georgen. Trotzdem setzt er natürlich auf seine Truppe.

Herr Reif, herrscht bei Ihnen vor dem Hit Vorfreude oder Anspannung?

Vorfreude – und zwar riesige. Wir hatten uns nach einem Umbruch vor der Saison niemals erträumt, dass es am vorletzten Spieltag zu einem "Endspiel" um den Titel kommt. Wir sind heiß.

Dies ist auch der TV St. Georgen. Was macht die Bergstädter so stark?

Sie haben eine Mannschaft, die seit Jahren zusammenspielt und zusammenhält. Ein echtes Kollektiv. Zudem besitzen sie mit Paul Assfalg und Manuel Bürk zwei echte Torjäger. Dazu kommt die beste Abwehr der Liga – inklusive starker Torhüter. St. Georgen hat als Heimmannschaft sicher aber mehr Druck. Wir können nur gewinnen.

Dafür stellt Ihr Team den besten Angriff der Landesliga.

Ja, wir haben sehr starke Angriffsspieler. Ich hoffe, dass diese gegen die aggressive 3:2:1-Defensive des TVS Lösungen finden werden.

Auf was wird es noch ankommen?

Wir müssen die ersten zehn Minuten überstehen, dürfen uns nicht überrumpeln lassen. Da wird es auf unsere Abwehr ankommen. Diese könnte besser stehen. Es heißt, dass die Offensive Spiele gewinnt, die Defensive Meisterschaften. Wenn wir das Spiel 45 Minuten ausgeglichen gestalten können, bin ich zuversichtlich, dass wir gewinnen.

Weshalb?

Weil wir dann etwas mehr Erfahrung auf der Platte haben werden.

Sie kennen ja einige TVS-Spieler.

So ist es – ich schätze die Jungs vom Roßberg sehr. Und nach den Spieltagen gingen immer wieder WhatsApp-Nachrichten hin und her. Ich habe bereits sehr früh in der Saison immer wieder gewitzelt: "Spielt alles keine Rolle – Showdown ist am 22. April in der Roßberghölle." Dass ich damit recht behalten habe, ist kurios.

"Hölle": Sie rechnen also mit einem Hexenkessel?

Ja, auf die Atmosphäre freuen wir uns riesig. Die jungen Spieler haben so eine Kulisse noch nie erlebt. Darauf haben wir uns in dieser Woche eingestellt. Die Jungs haben keine Angst, die Zuschauer werden sie motivieren. Es kommen auch zwei Busse aus Herbolzheim. Die Tagesform wird entscheiden, ob wir bei der Rückfahrt mit unseren Fans feiern können. Falls nicht, ist St. Georgen verdient Meister. Wir trainieren dann einfach weiter und bereiten uns auf die Relegation vor.   Die Fragen stellte Gunter Wiedemann

  TV Herbolzheim Gegründet wurde die Handballabteilung Herbolzheim noch unter der Bezeichnung Feldhandball im Jahr 1928. Mit dem Bau der Breisgauhalle 1974 wurde dann in Herbolzheim Hallenhandball gespielt. Der TV Herbolzheim nimmt aktuell mit zwei Herren-, zwei Frauen- sowie zehn Jugendmannschaften am Spielbetrieb des Südbadischen Handballverbandes teil. Einige der größeren Erfolge der Vereinsgeschichte im Aktiven Bereich waren: Südbadischer Oberligameister Herren (1978), Meister Bezirksklasse Freiburg Herren (2007), Meister Bezirksklasse Damen (2007), Vizemeister Landesliga Süd Herren (2008), Vizemeister Landesliga Süd Herren, 3. Landesliga Süd Herren (2010), Meister Landesliga Süd Herren (2012), 4. Platz Südbadenliga (2013).

Weitere Informationen: www.havh.de