HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel grübelt. Noch läuft es nicht beim Handball-Bundesligisten. Foto: Eibner

Handball HBW-Geschäftsführer freut sich auf Duell mit Hannover und Wiedersehen mit den Ehemaligen.

Balingen - Zwölfmal sind sich der HBW Balingen-Weilstetten und die TSV Hannover-Burgdorf bisher in der Handball-Bundesliga gegenübergestanden. Die Bilanz spricht für die Niedersachsen, die sieben Partien für sich entschieden. Ein Duell endete unentschieden, viermal hatte der HBW die Nase vorn. In der vergangenen Saison teilten sich die beiden Mannschaften die Punkte. Die TSV gewann ihr Heimspiel mit 29:23, der HBW revanchierte sich in der Balinger Arena mit einem 31:27-Erfolg.

Es läuft noch nicht beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Nichts sehnen sich Spieler, Verantwortliche und Fans mehr herbei, als dass der Knoten platzt. Am besten schon am Samstag im Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf.

Es hat schon etwas von einem Klassentreffen, wenn die Burgdorfer morgen ab 19 Uhr mit dem HBW in der Balinger Sparkassen-Arena die Klingen kreuzen, schließlich kommt mit der TSV so etwas die "Filiale Niedersachsen" nach Balingen.

Geschäftsführer Benjamin Chatton wechselte als erster von der Eyach an die Leine. Danach folgten Torhüter Martin Ziemer und Linkshänder Kai Häfner. Seit dieser Saison sitzt mit Jens Bürkle auch ein ehemaliger Balinger auf der Trainerbank der Hannoveraner. Nach zwei erfolgreichen Jahren bei der DJK Rimpar, die er in die 2. Liga führte, folgte er dem Ruf der "Recken" und gibt nun in der "stärksten Liga der Welt" die Kommandos.

"Ich freue mich wahnsinnig auf das Spiel", sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel – "auf das Wiedersehen mit den Vieren. Prinzipiell aber auch deshalb, weil wir große Erwartungen hegen. Wir wollen das Spiel gewinnen und werden uns gegen diese super Mannschaft zerreißen."

Mit Jens Bürkle verbindet Strobel eine sehr enge Freundschaft. "Wir haben uns bei Auswärtsfahrten sieben Jahre lang ein Zimmer geteilt, sogar mal im selben Haus gewohnt. Wir telefonieren in der Woche mehrere Male miteinander. Es gibt keinen, mit dem ich einen intensiveren Kontakt pflege, seit er den HBW verlassen hat." Bürkle, so Strobel, sei prädestiniert dafür gewesen, neue Spieler ins Team zu integrieren. "Natürlich habe ich auch seinen Weg verfolgt. Jeder weiß, wie akribisch und komplex er gearbeitet hat – ob nun hier oder in Rimpar", sagt Strobel. A-Lizenz-Inhaber Bürkle war auch lange Zeit Nachwuchstrainer bei der JSG Balingen-Weilstetten. Talente wie Jannik Hausmann oder Jan Remmlinger, die im Sommer mit der deutschen U21-Nationalmannschaft in Brasilien WM-Bronze gewannen, gingen bei ihm in die Schule.

Am Samstag aber ruhen die Freundschaften für 60 Minuten. "Unsere Aufgabe ist klar. Wir müssen die Stärken des HBW an den Tag legen, die Hannover von uns erwartet. Die ›Hölle‹ muss brennen, wir brauchen das Feuer von der ersten Minute an. Wenn wir uns diesen Respekt verschaffen, haben wir auch die Chance zu gewinnen", sagt Strobel. Natürlich kann der HBW-Geschäftsführer mit der Bilanz von bisher 2:12 Punkten nicht zufrieden sein. "Mannschaft und Trainer arbeiten sehr gut zusammen, aber die Rädchen laufen im Moment noch nicht ineinander. Jeder muss akzeptieren, dass er einen Tick mehr tun muss – in jeder einzelnen Situation, bei jedem einzelnen Schritt. Wir müssen mehr investieren und auch über den eigenen Schatten springen."

Der Vorverkauf für die Partie gegen Hannover läuft schleppend. Ob das nun an der Tatsache liegt, dass das Spiel an einem Feiertag stattfindet oder an der bisherigen Performance der Mannschaft, vermag Strobel nicht zu beurteilen. "Natürlich hoffen wir auf eine volle Halle. Schließlich brauchen wir wieder möglichst viele Zuschauer, die uns von Beginn an nach vorne peitschen."