Handball: HBW vor richtungsweisendem Auswärtsspiel gegen Erlangen / Strobel-Einsatz fraglich

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten muss heute liefern – denn eine Niederlage beim HC Erlangen (19 Uhr, Arena Nürnberg) würde die Hoffnung des abstiegsgefährdeten Klubs auf den Klassenerhalt bedeutend sinken lassen.

Vier Spieltage vor Saisonende belegt der HBW mit einer Bilanz von 17:43 Punkten den vorletzten Tabellenplatz – aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter dem TBV Lemgo, einen Punkt hinter dem Bergischen HC und dem TVB Stuttgart. Zwei Zähler besser steht der VfL Gummersbach als 13. des Tableaus da. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt für die Balinger also gerade einmal einen Zähler.

Doch das Restprogramm des Teams von Trainer Rúnar Sigtryggsson ist im Vergleich zu den Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt mit Sicherheit das schwierigste. Nach dem Spiel heute beim Aufsteiger Erlangen wartet auf den HBW noch ein Heimspiel-Dreierpack – und der hat es in sich. Gleich am Samstag kreuzt der frisch gebackene EHF-Cup-Sieger zum Derby in der Balinger Arena auf, dann kommt Titelanwärter SG Flensburg-Handewitt und zum Saisonfinale schließlich Rekordmeister THW Kiel. Ein Groß drumherum reden will Sigtryggsson gar nicht. "Wir brauchen noch vier Punkte", sagt der Isländer. Doch in der entscheidenden Phase der Saison plagen ihn Personalsorgen. Mit Linkshänder Lars Friedrich (Bänderriss im Sprunggelenk), Markus Stegefelt (Kreuzbandanriss) und Drittliga-Aushilfe Thorben Kirsch (Knieprobleme) fallen neben den Langzeitverletzten Dennis Wilke und Davor Dominikovic drei Rückraumspieler aus, Kapitän Martin Strobel musste zuletzt bei der 23:33-Auswärtsniederlage bei den Rhein-Neckar Löwen wegen muskulärer Probleme passen. Ob er heute aufläuft, entscheidet sich kurz vor dem Spiel. "Wir werden alles dafür tun, dass er spielen kann", sagt Sigtryggsson.

Den ersten Vergleich in dieser Saison mit den Franken, die bislang eine starke Runde spielen und mit 26:34 Punkten den neunten Tabellenplatz belegen, verlor der HBW in der Balinger Sparkassen-Arena mit 27:28, nun wollen die Schwaben den Spieß umdrehen. "Es ist klar, dass wir gut spielen und einen hohen Level erreichen müssen, wenn wir gegen Erlangen punkten wollen. Wir dürfen nicht in Rückstand geraten, sonst wird es in der Arena Nürnberg ganz schwer", sagt Sigtryggsson. Wichtige Eckpunkte seien, das Konterspiel der Franken über Martin Stranovsky und den zum THW Kiel wechselnden Ole Rahmel weitgehend zu unterbinden. Beide lassen nur selten Chancen aus. "Außerdem brauchen wir einen Leistung von unseren Torhütern, die mindestens auf demselben Niveau des Gegners liegt", so Sigtryggsson.

Nicht nur der HBW, auch Erlangen unterlag am vergangenen Wochenende gegen einen der Titelanwärter. Mit 18:26 musste sich die Mannschaft des schwedischen Trainers Robert Andersson zu Hause der SG Flensburg-Handewitt geschlagen geben. Im ersten Abschnitt hielt der HCE jedoch gut mit, lag zur Pause nur knapp mit 10:12 in Rückstand. Positiv für Erlangen war, dass Spielmacher und Kapitän Michael Haaß nach einem Syndesmosebandriss sein Comeback gab und auch heute gegen den HBW mit von der Partie sein wird.