Ob Fabian Böhm und der HBW nach dem Pokal-Aus gegen Göppingen am Samstag in Wetzlar punkten? Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball-Bundesliga Nach Pokal wieder Liga-Alltag: Gaugisch-Team reist mit Personalsorgen zum Tabellenfünften nach Wetzlar.

Wunden lecken ist derzeit beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten angesagt. Vor dem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar (Samstag, 19 Uhr, Rittal-Arena) geht das Team von Trainer Markus Gaugisch am Stock. Und dennoch sagt Gaugisch: "Ich bin guter Dinge."

Dabei muss er im Spiel beim Tabellenfünften nicht nur auf die Langzeitverletzten Sascha Ilitsch und Felix König verzichten. Auch der schwedische Torhüter Peter Johannessson (Muskelverletzung im Oberschenkel) die beiden Rückraumrechten Alexandros Vasilakis (Patellaspitzensyndrom) und Manual Frietsch (Riss des Syndesmosebands) fallen definitiv aus. Hoffnung besteht hingegen bei Olivier Nyokas, der bei der 25:29-Pokalniederlage am Dienstag gegen Frisch Auf Göppingen noch mit muskulären Problemen aussetzte, Christoph Foth (Finger) und Jannik Hausmann (Muskelprellung an der Hüfte). Aus dem Drittliga-Team werden Thorben Kirsch, Gregor Thomann und Jan Remmlinger auflaufen.

Trotz der schlechten Voraussetzungen sagt Gaugisch: "Wir werden nicht weinen. Wir fahren nicht nach Wetzlar, um dort Punkte abzugeben und wollen uns eine Siegchance erarbeiten – egal, wie die Personalsituation aussieht." Wie das funktionieren soll? "Wir müssen unsere Kräfte bündeln und es schaffen, diszipliniert und trotzdem emotional zu spielen." Schließlich hat der HBW Punkte bitter nötig. Mit 4:16 Zählern belegen die Schwaben den 15. Tabellenplatz.

Doch die HSG Wetzlar ist die Überraschungsmannschaft der Saison. 13:1 Punkte holte das Team von Trainer Kai Wandschneider in Serie, ehe es am Sonntag eine erwartete Niederlage bei Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen setzte.

Dabei aber schlugen sich die Hessen in den ersten 30 Minuten prächtig, führten nach dem ersten Abschnitt mit 11:10, um dann noch mit 18:26 den Kürzeren zu ziehen. Erst einmal haben die Wetzlarer, bei denen Torhüter Andreas Wolff überragende Leistungen zeigt, in dieser Saison die Punkte in der Rittal-Arena abgeben – bei der 27:33-Niederlage am zweiten Spieltag gegen die Füchse Berlin. Danach aber legte die HSG los, bezwang die TSV Hannover-Burgdorf (31:28), Titelanwärter SG Flensburg-Handewitt (24:21), den SC Magdeburg (27:23) und auch den Bergischen HC (28:19). "Die Erwartungshaltung bei Wetzlar ist riesig, jeder erwartet einen Sieg gegen uns", so HBW-Coach Gaugisch.

Was den Wetzlarern, die derzeit Platz fünf in der Tabelle belegen, bislang in die Karten spielt: Schwere Verletzungen hatten sie bislang keine zu verzeichnen. Die zuletzt angeschlagenen Filip Mirkulovski und Kristian Bliznac werden gegen den HBW auf jeden Fall auflaufen.