Die Referees zeigen’s an. Der Jubel beim HBW um Tomáš Mrkva war verfrüht. Foto: Single

Handball: Erfolgsaussichten werden als sehr gering eingeschätzt. Unverständnis bleibt.

Nach gründlicher Überlegung haben die Verantwortlichen des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten am Dienstagvormittag entschieden, auf einen Einspruch gegen die Wertung des Heimspiels gegen den TBV Lemgo (Endstand 27:27) zu verzichten, obschon Gründe für die Weiterverfolgung vorhanden gewesen wären.

"Wir haben intensive Tage hinter uns, und der unselige Vorgang um den Ausgleich per Siebenmeter ist alles andere als so einfach, wie er teilweise in der Pressekonferenz und auch in anderen Gesprächen versucht wurde darzustellen. Es sind aber nach unserer Auffassung am Ende so viele Tatsachenentscheidungen, die eine Rolle spielen, dass wir die Erfolgsaussichten eines Einspruches aufgrund eines möglicherweise vorhandenen Regelverstoßes als sehr gering einschätzen", so Geschäftsführer Wolfgang Strobel.

Im Kampf um den Klassenerhalt seien für den Klub Nebenkriegsschauplätze mit ungewissem Ausgang nicht förderlich. Weiter erklärte der Balinger Geschäftsführer, dass der ganze Vorgang, auf den man jetzt nicht reagieren könne, für den HBW zum Schaden geführt habe und zum jetzigen Zeitpunkt sehr, sehr ärgerlich sei. Im Falle eines Erfolgs hätte der HBW die Abstiegsplätze verlassen, nach dem 27:27 aber steht das Team im Erstliga-Tableau als 16. weiter unter dem Strich.

Für Strobel und seine Mitstreiter ist überhaupt nicht nachvollziehbar, dass es in der Absprache zwischen Schiedsrichtern und den Offiziellen am Zeitnehmertisch in einer derart entscheidenden Phase eines Spieles so viele Unstimmigkeiten gab. Tatsächlich baten die Referees Matthias Brauer und Kay Holm Schützen und Torhüter gleich vier Mal zur Ausführung.

Strobel: "darf in einer professionellen Liga einfach nicht passieren"

Der erste Versuch wurde vom Zeitnehmertisch aus unterbrochen, um abzuklären, ob es zur der Roten Karte gegen HBW-Kapitän Martin Strobel für sein Foul an Dominik Ebner zusätzlich einen Bericht gibt – wie TBV-Trainer Florian Kehrmann nach Spielende noch gefordert hatte. Beim zweiten Versuch habe der Schiedsrichter ein Zeichen Richtung Zeitnehmertisch gegeben, das Spiel fortzusetzen, es wurde aber vergessen, die Hallenuhr wieder anzuwerfen. Den dritten Versuch von Lemgos Tim Hornke parierte HBW-Keeper Tomáš Mrkva, aber die Unparteiischen entschieden, dass die Sirene vor Mrkvas Parade heruntergelaufen war und ließen wiederholen. "So etwas darf in einer professionellen Liga einfach nicht passieren", sagt Strobel, der nach wie vor kein Verständnis für die Ereignisse am das Ende der Partie hat.