Matthias Flohr peilt mit dem HBW den zweiten Saisonsieg an. Foto: Single

Bundesliga: HBW bittet Bergischen HC zum Kellerduell. Rückkehr von Hens und Ilitsch unwahrscheinlich.

Es geht um die Big Points für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Am Samstag empfängt das Team von Trainer Rúnar Sigtryggsson den Bergischen HC zum Kellerduell in der Balinger Sparkassen-Arena (19 Uhr).

"Alle wissen, wie wichtig das Spiel ist. Deshalb erwarte ich viel Anspannung, viel Kampf und viel Krampf", sagt HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson.

Hatte sich seine Mannschaft in den Partien zuvor stets weiter entwickelt – Höhepunkt war der 30:27-Heimerfolg über die TSV Hannover-Burgdorf –, setzte es zuletzt mit der 22:26-Niederlage beim SC Magdburg einen Dämpfer. "Außer den Torhütern und den Außen haben wir kein gutes Spiel abgeliefert. Zum ersten Mal seit langem sind wir auch in der Abwehr nicht gut gestanden", so der 44-jährige Isländer weiter. Nach dem Dämpfer erwartet er nun, dass seine Mannschaft, "zwei Schritte nach vorne macht."

Das wird auch bitter nötig, denn angesichts der Bilanz von 3:13 Punkten kann sich der HBW am Samstag gegen den direkten Konkurrenten aus dem Bergischen Land keinen Ausrutscher erlauben. "Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Wenn wir gewinnen, können wir aufgrund des besseren Torverhältnisses am Bergischen HC vorbeiziehen. Für mich ist klar, dass beide Mannschafte alles in dieses Spiel legen und viel investieren werden. Wir müssen gut aus den Startlöchern kommen und von Beginn an auf dem Spielfeld präsent sein", sagt Sigtryggsson. Verzichten muss der HBW-Coach weiter auf die Langzeitverletzten Dennis Wilke, Felix König und Tobias Wagner – der Neuzugang aus Österreich wird voraussichtlich Mitte November sein Liga-Debüt bei den Schwaben geben. Dass Pascal Hens und Sascha Ilitsch am Samstag ihr Comeback geben, ist derzeit unwahrscheinlich. "Wir werden jedenfalls kein unnötiges Risiko eingehen", so Sigtryggsson.

Verletzungssorgen zogen sich auch beim Bergischen HC durch die erste Saisonphase, fielen doch mit dem Ex-Balinger Fabian Gutbrod, Maximilian und Alexander Hermann sowie Madziej Majdzinski gleich vier Rückraumspieler aus. Und so sprang Viktor Szilagyi, der seine Karriere nach der vergangenen Spielzeit beendet hatte und nun als Sportlicher Leiter bei den "Löwen" in Amt und Würden steht, in die Bresche. Der 38-jährige Österreicher führte das Team nach vier Niederlagen in Serie zu einem überraschenden 22:20-Auswärtserfolg bei der HSG Wetzlar. Danach gewann die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze gegen Aufsteiger GWD Minden mit 27:25 und rang anschließend Frisch Auf Göppingen nach einem Sieben-Tore-Rückstands noch ein 26:26 ab.

"Das zeigt, wie kampfstark die Mannschaft ist. Außerdem hat der BHC sowohl in der Abwehr als auch im Angriff zahlreiche taktische Varianten drauf", so HBW-Trainer Sigtryggsson. Eine davon ist, mit sieben Spielern anzugreifen. Ein Mittel, auf das auch der HBW in dieser Saison wieder verstärkt setzt.

"Das wird interessant, weil wir zum ersten Mal seit der Vorbereitung auf eine Mannschaft treffen, die auch zu siebt angreift. Diese Maßnahme hat bisher nicht nur uns, sondern auch dem BHC geholfen", weiß Sigtryggsson, der das taktische Mittel auch dann noch nutzen will, wenn seine Truppe mal wieder komplett ist.