Sprunggewaltig – Balingens Spielmacher Felix König holt zum Wurf aus. Foto: Eibner

Handball: Sigtryggsson-Team unterliegt in Mannheim mit 23:33. Martin Strobel muss verletzt passen.

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat das Derby bei Meisterschaftsanwärter Rhein-Neckar Löwen mit 23:33 (11:18) verloren und ist damit auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht.

Lediglich in der Anfangsphase gelang es dem Team von Coach Sigtryggsson, der aus seiner Stammsieben neben Lars Friedrich (Bänderriss) auch auf Kapitän Martin Strobel (muskuläre Probleme) verzichten musste, mit dem hohen Favoriten Schritt zu halten.

Zunächst legten die Gäste vor 7500 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena sogar vor. Nachdem Sascha Ilitsch zum 7:6 für den HBW getroffen hatte, steigerten sich die Löwen jedoch. Die Gastgeber legten in der Deckung ein schärfere Gangart an den Tag und hatten nun in Keeper Mikael Appelgren einen starken Rückhalt. Mit einem 5:0-Lauf, den Gedeon Guardiola mit dem 11:7 abschloss verschaffte sich Meister zunächst etwas Luft. Allerdings hielt der HBW noch dagegen. Ilitsch (2), Felix König und Julian Krieg sorgten dafür, dass die Schwaben bis zum 11:14 (25.) einigermaßen in Schlagdistanz blieben. In der Schlussphase des ersten Abschnitts aber mussten sie dann doch abreißen lassen. Gudjon Valur Sigurdsson, Rafael Baena, Hendrik Pekeler und Harald Reinkind schraubten die Führung der Hausherren auf 18:11 empor, und so war die Entscheidung bereits nach 30 Minuten gefallen. "Dieser Rückstand war etwas zu hoch. Aber bei den Löwen wird jeder Fehler bestraft. Die sind einfach gut und wussten, was auf sie zukommt", so HBW-Coach Sigtryggsson.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Löwen am Drücker – in der 39. Minute sorgte Marius Steinhauser mit dem 23:13 für eine Zehn-Treffer-Differenz. Die abstiegsbedrohten Schwaben aber wollten sich nicht so einfach abschlachten lassen. Nach dem 26:17 (49.) gelang es Jannik Hausmann mit einem Doppelpack und Matthias Flohr den Rückstand bis zur 52. Minute auf 20:26 einzudampfen.

"Bis dahin haben wir es in der zweiten Halbzeit gar nicht schlecht gespielt, wir haben viele Dinge gut gemacht. Aber bei dieser Differenz hätte es bleiben sollen. Deshalb bin ich vom Schluss auch enttäuscht. Es geht schließlich kann in der Endabrechnung jedes Tor entscheidend sein. Aber Wir haben keinen Zugriff mehr bekommen, obwohl bei den Löwen gegen Ende jeder seine Spielanteile bekommen hat", so HBW-Trainer Sigtryggsson. Tatsächlich brachte sich sein Team in den finalen Minuten um ein besseres Ergebnis, unterlag am Ende noch klar mit 23:33.

Vier Partien bleiben dem HBW noch um den Kopf vaus der Schlinge zu ziehen. Bereits am Mittwochsteht das Team beim HC Erlangen wieder in der Pflicht, danach folgen Heimspiele gegen Göppingen, Flensburg und Kiel.

"Die Moral ist da, wir haben immer noch die Möglichkeit, den Klassenerhalt aus eigner Kraft zu schaffen. Es wird erst zum Schluss abgerechnet. Wir brauchen noch vier Punkte. Es ist aber klar, dass nicht all zu viele Spieler fehlen dürfen", sagt Sigtryggsson. Natürlich hofft der Isländer darauf, dass ihm sein Kapitän und Spielmacher Martin Strobel gegen Erlangen wieder zur Verfügung steht. Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Bauer; Schmid (1), Sigurdsson (7/4), Baena (3), Mensah Larsen (2), Pekeler (1), Groetzki (2), Reinkind (5), Guardiola (2), Petersson (2), Ekdahl du Rietz (3). HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva, Johannesson; Hens (1), König (2), Foth (2), Wagner (2), Flohr (2), Hausmann (3), Nothdurft, Kirsch, Kunkel, Krieg (4), Predragovic (2/1), Ilitsch (4).