Ecki Nothdurft gibt die Chefrolle wieder ab. Foto: Eibner

Handball  Lob, aber keine Punkte: Nothdurfts Interimszeit endet in Hannover. Wer wird neuer Chefcoach?

Mit einer 27:32-Niederlage bei der TSV Hannover-Burgdorf hat der abstiegsgefährdete Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Sonntag das Jahr 2015 abgeschlossen. Dabei wäre mehr drin gewesen.

"Bis zur 45. Minute haben wir viele Sachen richtig gemacht und Hannover zum Nachdenken gebracht. Aber dann haben wir zweimal die Chance zur Führung vergeben, nur noch die falschen Würfe genommen und ein 0:6 ins Gesicht bekommen", sagte Ecki Nothdurft, der am Sonntag zum letzten Mal als Interimstrainer die Anweisungen auf der HBW-Bank gab. "Bei uns ist richtig der Faden gerissen. Zwar hat jeder seine Ideen gehabt, aber die umzusetzen hat nicht geklappt. Man kann es auch positiv sehen – alle wollten Verantwortung übernehmen", meinte Geschäftsführer Wolfgang Strobel.

Richtig erleichtert war TSV-Trainer Jens Bürkle: "Das ganze hätte auch nach hinten los gehen können. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir tatsächlich in Rückstand geraten wären", so der frühere HBW-Kreisläufer. "Nach dem 24:24 haben wir auch von den Fehlern profitiert, die Balingen vielleicht auch aufgrund der Müdigkeit passiert sind. Unser Vorteil war sicher, dass wir eine breitere Bank hatten und am Ende noch frische Kräfte bringen konnten." TSV-Geschäftsführer Benjamin Chatton erkannte: "Balingen hat uns ins Wanken gebracht" und wünschte seinem ehemaligen Klub viel Glück im neuen Jahr. "So spielt kein Abstiegskandidat. Ich wünsche mir, dass der HBW den zuletzt gezeigten Schwung in die Rückrunde mitnimmt.

Während das Gros der HBW-Mannschaft nun ein paar Tage ausspannen und sich nach der turbulenten und wenig befriedigenden Vorrunde erholen kann – Trainingsstart ist am 13. Januar – sind Martin Strobel und Olivier Nyokas bei der Handball-Europameisterschaft in Polen im Einsatz.

Arbeit gibt es jedoch noch abseits der Platte. Schließlich will Geschäftsführer Strobel möglichst schnell einen Nachfolger für Trainer Markus Gaugisch präsentieren. Noch am Sonntag dankte er Nothdurft für dessen Einsatz in den drei vergangenen Partien, der seinen Höhepunkt im 30:27-Heimsieg über den TBV Lemgo in der Stuttgarter Porsche-Arena hatte. "Diese Punkte waren für den Klub fast überlebensnotwenig", sagt Nothdurft rückblickend. Dennoch war diese Zeit für ihn nicht einfach: "Das war eine Situation, die so keiner wollte. Auch ich nicht. Aber wir mussten sie lösen. Es gab keine Zeit, groß darüber nachzudenken."