HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson und seine Mannschaft stehen unter Zugzwang. Foto: Eibner

Handball: Coach Sigtryggsson hat gegen Gummersbach am Samstag die Qual der Wahl.

Der Auftakt ins Jahr 2017 ist dem Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten misslungen. Im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach (Samstag, 19 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) wollen die Schwaben nun die Trendwende einleiten.

Der HBW steht vor den Wochen der Wahrheit. Nach den Niederlagen gegen den SC Magdeburg und bei der MT Melsungen ist das Team von Trainer Rúnar Sigtryggsson auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Nun also kreuzt Altmeister VfL Gummersbach in der Balinger Arena auf. Wie bedeutend die Partie für den HBW ist, stellt Sigtryggsson klar: "Das ist für uns das erste von vielen Endspielen. Sieben der nächsten neun Begegnungen sind für uns Endspiele."

Tatsächlich bekommt es der HBW bis Mitte Mai mit zahlreichen Konkurrenten zu tun, die ebenfalls noch um den Verbleib in der Liga bangen oder mit dem Rücken zur Wand stehen. Auch die Gummersbacher sind noch nicht aus dem Gröbsten raus. Sie belegen mit 13:25 Punkten den 13. Tabellenplatz und haben nur zwei Zähler mehr gesammelt als Balingen-Weilstetten (11:29). "Der Gegner ist stark und hat bisher nicht die Leistungen gezeigt, die von ihm erwartet werden, außer vielleicht am ersten Spieltag gegen uns", sagt Sigtryggsson. Damals zog sein Team mit 19:26 den Kürzeren, bekam dabei Linkshänder Olivier Nyokas nicht in den Griff. Der Zwillingsbruder des ehemaligen Balinger Olivier Nyokas traf achtmal. Danach mussten die Gummersbacher aufgrund einer Verletzung lange Zeit auf den Franzosen verzichten. Inzwischen ist er zurück, und so leistete sich der VfL den Luxus, mit Mark Bult einen weiteren Spieler für den rechten Rückraum an Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt abzugeben. Nicht minder schwer zu bremsen ist im linken Rückraum der wurfgewaltige Nationalspieler Julius Kühn. "Gummersbach ist körperlich eine Nummer größer. Aber wir wollen ein gutes und kampfbetontes Spiel zeigen. Wichtig ist, dass wir unsere Leistung bringen und der Funke auf das Publikum überspringt", sagt Sigtryggsson.

In Sachen Aufstellung hat der Isländer die Qual der Wahl. Mit Ausnahme von Julian Krieg und Dennis Wilke sind alle einsatzfähig. Ob Keeper Tomáš Mrkva nach einer Oberschenkelverletzung ein Comeback gibt, entscheidet sich erst kurzfristig. Doch mit Neuzugang Viacheslav Saldatsenka hat Sigtryggsson nun neben Peter Johannesson eine weitere Option für den Platz zwischen den Pfosten. Der 22-Jährige Weißrusse heizt den Konkurrenzkampf an und steht vor seinem Debüt im HBW-Trikot. Wer am Samstag aber tatsächlich im ersten "Endspiel" aufläuft, entscheidet Sigtryggsson erst nach dem Abschlusstraining.