Rückraumspieler Jan Remmlinger gibt am Samstag sein Comeback beim HBW II. Foto: Kara

Handball: HBW II muss nach Pfullingen. Neu-Auflage steht bevor. Von Atmosphäre darf sich Mannschaft nicht verunsichern lassen.

Handball - 3. LIGA MÄNNER VfL Pfullingen – HBW Balingen-Weilstetten II (Samstag, 20 Uhr, Kurt-App-Sporthalle). Es war eine der bittersten Niederlagen in dieser Saison für den Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II. Mit 27:31 musste sich das Team von Trainer André Doster dem VfL Pfullingen in der Balinger Sparkassen-Arena nach einer schwachen Vorstellung geschlagen geben. 40 Minuten lang begegneten sich die beiden Mannschaften damals auf Augenhöhe, dann mussten die Gastgeber abreißen lassen. "Natürlich habe ich mir das Hinspiel noch mal angesehen. Mit einer vernünftigen Leistung hätten wir den VfL Pfullingen schlagen können", sagt Doster.

Am Samstag steht nun also die Neu-Auflage des Derbys an. Aufsteiger Pfullingen, in dessen Mannschaft mit Rückraumspieler Micha Thiemann – Doster: "Er ist beim VfL der Führungsspieler, die zentrale Figur in Abwehr und Angriff " – und Kreisläufer Nico Hiller zwei Kräfte dabei sind, die früher schon für den HBW II in der 3. Liga aufgelaufen sind, stehen,belegt mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis (18:18) den achten Tabellenrang, der HBW II findet sich mit 16:20 Punkten auf Rang zwölf wieder. "Ich erwarte ein enges Spiel. Beide Mannschaften haben sich seit dem ersten Duell weiterentwickelt und sich auch taktisch verbessert", sagt Doster. Er und sein Team wissen, was auf sie in der Kurt-App-Sporthalle zukommt. "Eine Mannschaft, die die Euphorie des Aufstiegs voll auslebt, sich nie aufgibt und von einem tollen Publikum unterstützt wird."

Entsprechend sei wichtig, sich nicht von der Atmosphäre verunsichern und von der Aggressivität, die der VfL zu Beginn des Spiels an den Tag legen wird, überraschen zu lassen. "Wir müssen die Ruhe bewahren und unser Ding durchziehen. Das Wichtigste ist, dass wir taktisch diszipliniert bleiben. Wir brauchen einen kühlen Kopf, um das Ding spielerisch zu lösen", sagt Doster. Dass seine Mannschaft dazu in der Lage ist, auch brisante Situationen zu meistern, stellte sie gleich im ersten Spiel des Jahres unter Beweis, als sie bei der SG H2Ku Herrenberg einen 32:28-Auswärtssieg feierte.

Verzichten muss der HBW II am Samstag nicht nur auf den langzeitverletzten Fabian Mayer. Auch Manuel Frietsch, der vor Wochenfrist bei der 28:31-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Leutershausen ein Kurzcomeback gegeben hatte, fällt wieder aus. Der Linkshänder, der sich nach seinem Syndesmosebandriss über die zweite Mannschaft wieder an den Bundesliga-Kader herantasten will, klagt wieder über Schmerzen. Hingegen wird Jan Remmlinger nach seinem Kieferbruch wieder im linken Rückraum auflaufen. Ob Johannes Stumpf (Schulterprobleme) eine Alternative im Rückraum des HBW II sein wird, entscheidet sich kurzfristig. "Natürlich wollen wir mit allem, was uns zur Verfügung steht, nach Pfullingen fahren", sagt Doster.

Eine gelungene Revanche würde dem HBW II jedenfalls gut zu Gesicht stehen. Denn derzeit beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz lediglich drei Punkte. Allerdings ist auch der sechste Tabellenplatz gerade einmal drei Zähler entfernt. Doch der VfL ist derzeit bestens drauf, gewann vor Wochenfrist beim TSB Heilbronn-Horkheim mit 28:21 und nahm zuvor dem Tabellendritten SG Nußloch in der Kurt-App-Sporthalle beim 26:26 einen Punkt ab.