Der HBW zeigte eine konsequente Deckung. Foto: Bartler-Team

Handball: Zweitligist Balingen-Weilstetten gewinnt mit 31:27 am Bodensee. Mit Galerie

Da hat sogar der Wolf getanzt. Das Maskottchen der HSG Konstanz ließ sich zum Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend nicht lumpen und gab mit den Cheerleadern in der ausverkauften Schänzle-Halle vor 1700 Zuschauern am Ufer des Seerheins Gas. Die Atmosphäre hätte nicht besser sein können – und der HBW ließ sich von seinen gut 400 mitgereisten Fans anstacheln. Bis zum 31:27 (15:14)-Endstand hatten sie jedoch ein ganzes Stück Arbeit vor sich liegen.

Das Derby startete temporeich, die Gastgeber boten den Balingern in der ersten Halbzeit die Stirn. Konstanz trumpfte mit genau dem auf, was sie zuletzt meist stark gemacht hat: ihre 6:0-Abwehr. Auf der anderen Seite leistete sich der HBW in der Defensive vor allem in den ersten 15 Minuten kleine Unaufmerksamkeiten, die die Gastgeber konsequent ausnutzten.

Der HBW hingegen durfte kurzzeitig mit seiner Chancenverwertung hadern – denn vor der Halbzeitpause hätten die Spieler von Coach Jens Bürkle die Chance gehabt, sich ein Polster herauszuspielen. Während Lars Friedrich, Lukas Saueressig und Gregor Thomann scheiterten, blieben Oddur Gretarsson und Jona Schoch cool und brachten den HBW mit 15:13 (27.) in Führung. Weil Lukas Saueressig im Anschluss eine vom Team heftig kritisierte Zweiminuten-Strafe absitzen musste, sahen sich die Schwaben in den Schlussminuten von Durchgang eins in Unterzahl auf dem Feld. Paul Kaletsch verkürzte für die HSG auf 14:15.

Auch nach dem Seitenwechsel sollte das Spiel erst einmal ausgeglichen bleiben – jedoch nur so lange, bis Martin Strobel sein Team mit einer starken Einzelaktion gut elf Minuten vor der Schlusssirene zum Endspurt antrieb.

Zudem spielte sich HBW-Keeper Marouèn Maggaiz genau zum richtigen Zeitpunkt in Topform und hielt den Kasten sauber. So zog der HBW nach einem Hattrick von Jannik Hausmann auf 29:23 (54.) davon und entschied damit das Derby für sich. "Wir haben in dieser Phase ein paar Dinger liegen lassen", bemängelte HSG-Trainer Daniel Eblen später, "der HBW hat dann Oberwasser bekommen." Eblen durfte dennoch stolz sein auf den Auftritt seines Teams – genau wie Jens Bürkle. "Das war eine tolle Mannschaftsleistung auf kämpferisch ganz, ganz hohem Nievau. Wir haben hinten raus voll durchgezogen und uns belohnt."

HSG Konstanz: M. Wolf, Poltrum; Schlaich (3), Riedel (4), T. Wolf (4/1), Oehler, Kaletsch (6/4), Krüger (3), Maier-Hasselmann (1), Gässler, Jud (3), Wendel, Berchtenbreiter (2), Schwarz, Klingler (1), Loffler.

HBW Balingen-Weilstetten: Maggaiz, Baumeister; Zobel (1), Foth (2), Wagner (2), Flohr, Hausmann (3), Thomann (1), Friedrich (2), Nothdurft, Runarsson (1), Gretarsson (7/5), Strobel (4), Schoch (8), Wiederstein, Saueressig.