Jan Bitzer beendet seine Karriere beim HBW Balingen-Weilstetten II aus beruflichen Gründen. Foto: Kara

Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Die ersten personellen Entscheidungen beim Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten II sind bereits gefallen.

Die Rückrunde ist noch in vollem Gange, die Planungen für die kommende Runde bei Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II bereits wieder auf Hochtouren - und schon müssen die Verantwortlichen einen schwerwiegenden Abgang vermelden: Mit Spielmacher Jan Bitzer geht der Kapitän und dienstälteste Spieler auf eigenen Wunsch von Bord. Im Gegenzug kommt Youngster Daniel Flad vom TV Weilstetten; Mika Schüler verlängert bei den Jung-Galliern.

„Wir verlieren unseren Führungsspieler und Kapitän“

Der Sportliche Leiter Guido Singer bedauert Bitzers Entscheidung zutiefst: „Mit Jan verlieren wir unseren langjährigen Führungsspieler und Kapitän. Obwohl erst 27 Jahre alt, kennt er die 3. Liga wie kaum ein anderer und war für unsere jungen Spieler eine wichtige Orientierung – auf und neben der Platte. Dass er nun, nach seinem Einstieg in den elterlichen Betrieb, dort seine Prioritäten setzen muss, können wir nachvollziehen und bedanken uns für seinen jahrelangen Einsatz für die Jung-Gallier.“

Trainer Micha Thiemann hätte mit seinem Kapitän nur zu gerne weiter gearbeitet, musste jedoch zähneknirschend akzeptieren, „dass Jan uns frühzeitig signalisiert hat, er wolle in Sachen Handball kürzertreten.“ Bitzer hatte nach den Abgängen von Julian Thomann und Christoph Foth die Führungsrolle im Team übernommen und gehört seit Jahren zu den besten Mittelmännern der 3. Liga. „Ich bin sicher, er wird das Team jetzt auch noch zum Klassenerhalt führen“, so Thiemann. Es sei zwar absehbar gewesen, dass die Entscheidung irgendwann so kommen würde, „aber er reißt jetzt natürlich eine große Lücke.“ Umso mehr wünscht ihm der Trainer, „dass Jan sich noch gebührend von seiner Mannschaft und seinen Mitspielern verabschieden kann“, die er über lange Zeit entscheidend mit geprägt hat.

Schüler wird zum „Kopf des HBW-II-Spiels“

Mika Schüler dagegen hat seinen Vertrag verlängert. „Er hat unfassbare Fähigkeiten, die er immer konstanter auf die Platte bringt“, bescheinigt ihm sein Trainer. „In der nächsten Saison wird er der Kopf unseres Spiels sein und noch mehr Freiheiten bekommen. Es macht einfach Spaß, solch einen Freigeist auf dem Feld zu haben. Mika lebt Handball, beschäftigt sich ständig mit Handball. Er hätte auch einige Optionen gehabt, jetzt höherklassig zu wechseln. Seine Entscheidung für unseren Weg freut mich umso mehr. Bei uns bekommt er die Plattform, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen“, verspricht Thiemann.

Auch Guido Singer freut sich über die Vertragsverlängerung von Schüler: „In diesem Jahr häufig zusammen mit Jan Bitzer auf dem Platz, wird Mika Schüler in der kommenden Saison noch mehr die Führungsrolle im Angriffsspiel übernehmen. Dass er dazu in der Lage ist, zeigen nicht zuletzt seine 14 Tore im Heimspiel gegen Neuhausen.“

Ein talentierter Spielmacher mit viel Potenzial

Unterstützung bekommt er von Daniel Flad, der vom TV Weilstetten zu den Jung-Galliern wechselt. In ihm sieht Singer viel Potenzial: „Daniel Flad ist ein sehr talentierter Spielmacher, der sich in den vergangenen beiden Jahren beim TV Weilstetten enorm weiterentwickelt hat. Sein Wechsel nun zu den Jung-Galliern ist ein Beleg für den Karriereweg von der JSG über den TVW zum HBW II und zeigt auch, wie gut das Zusammenspiel beider Vereine funktioniert. Trainer Thiemann bekommt einen „absoluten Kämpfertyp, der sich beim TVW extrem weiterentwickelt hat, er war dort ein Unterschiedsspieler.“

Kooperation mit dem TV Weilstetten funktioniert bestens

Nach Nik Hajdu, Laurenz Künzel und Silas Wagner ist Flad aktuell bereits der vierte Spieler, der über den Kooperationspartner zurück zu den Jung-Galliern gekommen ist. „Er hat schon einige Rückschläge verkraften müssen – und kam jedes Mal stärker zurück. Daniel tut uns charakterlich richtig gut, er wird sich fürs Team zerreißen. Seine Stärken sind das Tempospiel und sein Drang zum Tor, er hat einen guten Blick für seine Nebenleute“, ist sich Singer sicher.