Das Hallenbad in Bad Imnau war wegen der Energiekosten bereits in der vergangenen Badesaison 2022/2023 geschlossen. Foto: Haid

Weiter gedulden müssen sich die Bad Imnauer, ob das Hallenbad in der kommenden Badesaison wieder geöffnet wird. Der Gemeinderat hat die finale Entscheidung in seiner jüngsten Sitzung vertagt. Eine Bürgerin schlägt unterdessen Alarm.

Mit Spannung war die Entscheidung des Haigerlocher Gemeinderats bezüglich der Wiederaufnahme des Betriebs im Bad Imnauer Hallenbad erwartet worden. Der Beschlussantrag in der Sitzungsvorlage sprach eine eindeutige Sprache: Das Hallenbad in Bad Imnau sollte in der kommenden Saison bis Mai 2024 nicht in Betrieb genommen werden. Das Bad war bereits in der vergangenen Saison von September 2022 bis Mai 2023 aufgrund der Energiekrise geschlossen.

Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist jedenfalls noch nicht gesprochen. Auf Antrag der Freien Wähler-Fraktion wurde der Tagesordnungspunkt in der jüngsten Sitzung einstimmig vertagt. Die Begründung: „Das Hallenbad ist kein Einzelfall. Wir müssen bei allen städtischen Einrichtungen die Standards prüfen.“

Klausurtagung soll Antworten liefern

Wie geht es weiter? Bei der Klausurtagung des Gemeinderats am 21. Oktober soll ein Plan für das Hallenbad Bad Imnau erarbeitet werden. Mit Blick auf das angeschlagene Stadtsäckel – die deutschen Städte und Gemeinden stehen laut Sitzungsvorlage wahrscheinlich vor der größten Finanzkrise seit Bestehen des Bundes – müsse priorisiert werden, erklärte Bürgermeister Heiko Lebherz.

Emotionale Diskussion

Dass das Thema in der Bürgerschaft die Emotionen hochkochen lässt, zeigte das Statement einer Bad Imnauerin in der Bürgerfragestunde. Sie selbst sei in ihrer Kindheit nur um ein Haar dem Ertrinkungstod entkommen. „Die Zahl der Nichtschwimmer steigt. Teilweise kommen Kinder in die zweite Klasse und können nicht schwimmen. Wir dürfen nicht an der falschen Stelle sparen“, mahnt die Bürgerin an. Schwimmkurse in den Hallenbädern in Haigerloch, Empfingen oder Horb seien völlig überfüllt.

Vorschläge, wie das Bad Imnauer Hallenbad möglichst kostendeckend betrieben werden könnte, lieferte sie in demselben Atemzug. Man könne die Preise moderat anpassen, dazu Events wie beispielsweise Entspannungsabende anbieten und dafür Werbung machen. Und nicht zuletzt Schwimmkurse könnten die Besucherzahlen in die Höhe treiben.

Ortschaftsrat für Öffnung

Damit schlägt sie in die gleiche Kerbe wie der Bad Imnauer Ortschaftsrat. Dieser spricht sich ebenfalls einstimmig für einen Weiterbetrieb des Hallenbades aus. Die Ortschaftsräte schlagen unter anderem eine Verkürzung der Saison von acht auf sechs Monate – von November bis April – vor. Dazu kommt laut Ortschaftsrat die durchaus vorhandene Nachfrage zur Wiederinbetriebnahme. Neben Kinder- und Babyschwimmen, Schwimmkursen und dem allgemeinen Mehrwert für Bürger jeden Alters – auch aus den umliegenden Gemeinden – reiche die Kapazität im Haigerlocher Hallenbad für das Schulschwimmen nicht aus.

Bürgermeister Lebherz widerspricht

Dem widerspricht Bürgermeister Lebherz vehement: „Wir haben das komplette Schulschwimmen in Haigerloch unterbekommen. Das ist unsere oberste Priorität.“ Die Entscheidung werde sich das Gremium nicht leicht machen. Man müsse aber in allen Bereichen sparen.

Von welcher Summe ist die Rede? Die Sitzungsvorlage spricht von Kosten in Höhe von rund 90  000 Euro bezogen auf das Betriebsjahr 2019. Der Ortschaftsrat kommt in seiner Präsentation auf Kosten von lediglich 17 520 Euro für rund 10 000 Liter Heizöl. Die Argumentation: Die von der Stadt aufgeführten Kostenstellen, Abschreibungen, kalkulatorische Zinsen sowie Personalaufwendungen würden auch ohne Betrieb anfallen. Trotzdem rechnet die Stadtverwaltung mit mindestens 55 000 Euro, die ohne Betrieb im Hallenbad Bad Imnau gespart werden könnten. Es bleibt also spannend, ob im anstehenden Winter in Bad Imnau geschwommen werden kann.