Beim jüngsten Aktionstag des Beihinger Heimatmuseums wurde gewaschen, wie zu "Omas Zeiten". Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatmuseum: Beihingerinnen demonstrieren beim Aktionstag den Umgang mit Waschkessel und Brett

Unter der Überschrift "Waschtag wie zu Omas Zeiten" stand der fünfte Aktionstag des Jahres rund um das Beihinger Heimatmuseum. Mit von der Partie war ebenso die Zither-Gruppe – und das Wetter spielte wieder mit.

Haiterbach-Beihingen. Das war am Waschtag beim Heimatmuseum nicht immer so: Vor Jahren hatte es mal so geregnet, dass der Waschtag im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel. "Da ist damals sogar der Kessel ausgegangen", erinnerte sich Ursula Schwikowski, die jetzt zusammen mit Andrea Schwenk, Jutta Franz, Emilie Franz, Christel Franz, Erika Haizmann und Rosa Gleich einen historischen Waschtag demonstrierte.

Da wurde vor der Waschmaschinen-Ära noch der große Waschkessel mit Holz eingeheizt, die vorsortierte Wäsche eingeweicht und in verschiedenen Wannen bearbeitet. Auf dem Waschbrett wurde gerubbelt und gebürstet, die Wäsche geschwenkt, gewrungen, auf der Wiese ausgelegt oder auf die Wäscheleine gehängt.

"Das Waschen war früher ein harter Job für die Frauen", erklärte Heinz Urbschat, Vorsitzender des Beihinger Heimat- und Geschichtsvereins. Und weil der Aufwand ziemlich groß war, wurde in vielen Familien oft nur alle vier Wochen ein Waschtag anberaumt, berichtete Ursula Schwikowski – nur in Großfamilien sei der Waschtag wöchentlich fällig gewesen.

Zither-Gruppe aus Jettingen wieder dabei

Mit von der Partie war am Sonntag wieder mal die Jettinger Zither-Gruppe mit Margarethe Arras, Hedwig Roll und Frida Röhm, die in der guten Stube des Heimatmuseums auf ihren Zithern musizierten. "Das wird vor allem von den älteren Besuchern geschätzt, die bei alten Volksliedern schon mal mitsingen", wusste Heinz Urbschat.

Doch auch abseits der Aktionstage tut sich immer wieder was im Beihinger Heimatmuseum, wie der Vorsitzende mit Blick auf die Führungen von Schulklassen anmerkt. "Die Schüler sind immer neugierig und es macht Spaß, die Klassen durch das Museum zu führen", so der frühere Lehrer Heinz Urbschat.

Am ersten Sonntag im September präsentiert der Heimat- und Geschichtsverein beim vorletzten Aktionstag für dieses Jahr wieder mal das historische Kartoffeldämpfen. Allerdings muss man wegen einer Terminüberschneidung auf die alte Kartoffeldämpfe aus Wenden verzichten. Dafür wird aber ein alter Kessel von Landwirt Willi Braun angeheizt und Heinz Urbschat betont: "Wir dämpfen trotzdem Kartoffeln."

Zufrieden ist man in den Reihen des Heimat- und Geschichtsvereins mit der Besucher-Resonanz bei den Aktionstagen. Und so wird im Vorstand schon am Programm für das kommende Jahr gefeilt. Doch auch ein Jubiläum wirft bereits seine Schatten voraus. 2019 kann der Heimat- und Geschichtsverein auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. "Das wollen wir natürlich mit ganz besonderen Aktionstagen feiern, wie Heinz Urbschat schon jetzt nkündigt.