Musikverein Oberschwandorf belebt Waldachfest mit Musiker-Flashmob / 90 Bläser stemmen spontane Aktion

Von Jacqueline Geisel

Haiterbach-Oberschwandorf. Ein Flashmob ist eine spontan abgesprochene Aktion mit meist großer Öffentlichkeitswirksamkeit. Eine solche fand unlängst in Oberwschwandorf statt. In der Hauptrolle: Blasmusiker.

"Es ist einfach der Wahnsinn, wenn so viele Menschen, die sich teilweise nicht einmal kennen, spontan zusammen Musik machen" – besser hätte die erste Vorsitzende Bianca Herbstreit den zweiten Blasmusiker-Flashmob nicht beschreiben können. Der Blasmusiker-Flashmob ist eine Idee des Musikvereins Oberschwandorf.

Seine Premiere feierte er letztes Jahr im Rahmen des Waldachfestes. Das zweitägige Fest hatte in Oberschwandorf eine lange, flashmoblose, Tradition. Dann kamen 20 Jahre Pause.

90 Musiker legen ohne Vorwarnung los

Erst 2012 ließen die Musiker die Hocketse an der Turn- und Festhalle wieder aufleben. Zwei Jahre später zog das Festzelt ans Bürgerhaus um. Dort wartete eine Überraschung auf die Besucher: der erste Blasmusiker-Flashmob. Anwesende Musiker formierten sich spontan zu einem bunt gewürfelten Orchester. Jeder Hobby- und Kapellenmusiker konnte teilnehmen, egal mit welchem Instrument.

Bereits der erste Flashmob war mit 78 Musikern ein großer Erfolg und ein echtes Erlebnis. Doch konnte Oberschwandorf diesen guten Start nun noch toppen: Mehr als 90 Musiker bezogen vor dem Festzelt Stellung. Unter den begeisterten Jubelrufen des Publikums spielte das Orchester bekannte Kapellenklassiker wie "Böhmischer Traum", "Unser Schwabenland" und "Bozner Bergsteigermarsch".

Die musikalische Leitung übernahm der Oberschwandorfer Dirigent Viktor Straub. Auch ohne eine einzige gemeinsame Probe klangen die Musiker, als würden sie schon ewig gemeinsam spielen. Für Gruppenteilnehmer bot der Flashmob einen zusätzlichen Reiz: Die drei größten Musikergruppen erhielten einen Geldpreis, die größte zusätzlich einen Wanderpokal.

In diesem Jahr nahmen die Haiterbacher "Kuckuck’s Gugga", vergangenes Jahr Zweitplatzierte, mit 28 Musikern den Pokal mit nach Hause. Zweiter wurde die Trachtenkapelle Spielberg mit zwölf Musikern, Dritter die Orchestervereinigung Calmbach mit elf Musikern. Neben diesem Spektakel sorgte aber auch das traditionelle Festzeltprogramm mit Gastkapellen für gute Unterhaltung. Am Samstag traten die Haiterbacher Stadtkapelle sowie der Musikverein Wiesenstetten auf.

Nach dem sonntäglichen Gottesdienst unterhielten die Spielberger Trachtenkapelle, der Musikverein Egenhausen sowie der Brassclub, die Jugendkapelle von Egenhausen und Oberschwandorf, mit schwungvoller Kapellenmusik. Etwas fürs Auge war die Fahrzeugausstellung am Sonntag.

Der Musikverein hatte erstmals alle Interessierten eingeladen, ihre Schmuckstücke und Exoten aus der Garage und zum Bürgerhaus zu bringen. Vorgaben waren keine gesetzt – jedes Fahrzeug konnte ausgestellt und somit bestaunt werden.