Auf die Abteilung Haiterbach kam im vergangenen Jahr viel Arbeit zu. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Auch ohne Unwetter viele Einsätze in Haiterbach

Haiterbach. Im vergangenen Jahr rückte die Feuerwehrabteilung Haiterbach zu 46 Einsätzen aus. Dabei waren alle Einsatzarten gefragt – bis auf eine. Denn 2017 gab es glücklicherweise keinen Einsatz wegen Unwetters. Doch das wurde bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres nachgeholt. Die professionelle Ausbildung der Feuerwehr verhinderte jedoch größere Schäden.

Die Abteilung Haiterbach rückte 2017 – statistisch betrachtet – nahezu jede Woche zu einem Einsatz aus. Allerdings verteilten sich die Einsätze nicht gleichmäßig auf das Jahr. Vielmehr gab es teilweise drei oder vier Wochen keinen Einsatz, dann aber gleich vier Einsätze in einer Woche oder gar zwei Einsätze am gleichen Tag. Die vielen Einsätze standen so auch im Mittelpunkt der Abteilungsversammlung.

Im ausführlichen Bericht des Abteilungskommandanten ging Patrick Brezing auf die vielen Einsätze der Abteilung ein und lobte sowohl das große Engagement seiner Abteilung als auch die vorbildliche Einsatzbereitschaft, die 2017 oft gefordert wurde. Gerade in der zweiten Jahreshälfte wurde die Feuerwehr Haiterbach mit 33 Einsätzen ungewöhnlich häufig alarmiert.

Wie beispielsweise am 3. August zu einem Küchenbrand in der Rosenstraße. Diesen ersten großen Brandeinsatz der zweiten Jahreshälfte nahm Gesamtkommandant Volker Renz als Beleg für den hohen Ausbildungsstand der Haiterbacher Abteilung.

Renz betonte dass dieser Brand auch deutlich schlimmer hätte verlaufen können, hätten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Abteilung Haiterbach nicht so professionell gehandelt. Die Einsatzprotokolle belegten, wie schnell dieser Küchenbrand nach dem Eintreffen der Feuerwehr am Einsatzort in nur wenigen Minuten unter Kontrolle gebracht wurde. Bei diesem Brandeinsatz konnte die Abteilung Haiterbach durch ihr konsequentes und sehr schnelles Eingreifen ein Übergreifen auf andere Zimmer, Stockwerke und Nachbargebäude verhindern. Ohne stetige Übungen des Löscheinsatzes und der optimalen Einsatzstrategie wäre so eine schnelle Hilfe nicht möglich gewesen, so Volker Renz.

Nur wenige Tage später, am 15. August, folgte der größte Brandeinsatz der Haiterbacher Feuerwehr. Im Schieferweg stand ein glücklicherweise leer stehendes Haus lichterloh in Flammen. Laut Polizei sind die Brandstifter noch nicht überführt. In einem weniger spektakulären Einsatz verdankt ein Mann sein Leben dem rechtzeitigen Notruf seiner Nachbarin. Der Mann hatte sich etwas zum Essen im Backofen erwärmen wollen, doch schlief er auf dem Sofa ein. Die Rauchgase lösten den Feueralarm des Rauchmelders in seiner Wohnung aus, den er eingeschläfert durch die Rauchgase aber überhörte. Seine Nachbarin alarmierte dann gerade noch rechtzeitig die Feuerwehr und der Mann konnte mit einer Rauchvergiftung gerettet werden.

Die Abteilung Haiterbach wurde auch wieder zu zahlreichen Verkehrsunfällen gerufen, darunter wie jedes Jahr zu Unfällen auf der langen Geraden zwischen Haiterbach und Unterschwandorf. Beide Male überschlugen sich die Fahrzeuge wegen unangepasster Geschwindigkeit, doch vergangenes Jahr zum Glück ohne tödliche Folge. Der wohl schwerste Einsatz war ein Verkehrsunfall zwischen Haiterbach und dem Industriegebiet im Dezember. Der Unfallverursacher trug keinen Sicherheitsgurt und starb noch direkt am Unfallort. Besonders die Bergung des tödlich Verunglückten zusammen mit dem Bestattungsunternehmen war eine sehr belastende Aufgabe für die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte.

Im vergangenen Jahr gab es wie immer aber auch erfreuliche Momente. Besonders stolz ist die Abteilung Haiterbach auf gleich sechs Träger des Goldenen Leistungsabzeichens der Feuerwehr: David Brezing, Benjamin Blum, Benjamin Klenk, Jan Klenk, Daniel Schübel und Jan Schübel konnten die begehrte Auszeichnung in einem Wettbewerb in zwei Gruppen in Calw gewinnen.

Die Abteilung Haiterbach verzeichnete 2017 zwei Neuzugänge und verfügt nun über 60 aktive Feuerwehrmänner und -frauen, davon 31 Atemschutzgeräteträger.