Wie sieht die Festhalle in Haiterbach in der Zukunft aus? Darüber machen sich die Verwaltung und der Gemeinderat schon länger Gedanken. Foto: Faust Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Gemeinderat Haiterbach verfolgt bei Alter Festhalle Planung des Büros Dorner und Partner

Wie geht es mit der Festhalle weiter? Das war das beherrschende Thema jüngst im Gemeinderat. Zwei Vorschläge wurden präsentiert. Den Zuschlag bekam der wahrscheinlich teurere Entwurf. Doch das Thema Neubau einer Mehrzweckhalle ist nicht ganz vom Tisch.

Haiterbach. "Die Festhalle ist stadtbildprägend und deshalb haben wir ein großes Interesse daran, nicht nur Reparaturen auszuführen, sondern sie zu sanieren", sagte Bürgermeister Andreas Hölzlberger nach der Sitzung. Und die Anzahl der Architekturbüros, die an diesem Projekt arbeiten durften, zeigt, dass man das Thema genau durcharbeiten wollte.

Anfang März gab es von der Stadt und vom Rat eine so genannte Mehrfachbeauftragung an sechs Büros, die Vorschläge liefern sollen, wie die Festhalle selbst, die Nebenräume und die Umgebung später aussehen könnten.

Zwei Vorschläge, die unter den Aspekten Lärm- und Denkmalschutz und Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten standen, schafften es bei der Fachjurysitzung unter der Leitung von Heilbronns Baubürgermeister Wilfried Hajek in die engere Auswahl und somit zur Abstimmung.

"Sie haben als Gemeinderat ein Luxusproblem: Es sind zwei sehr gute Entwürfe", sagte Hajek. Der erstplazierte Vorschlag kam vom Nagolder Büro Heuser und Partner. "Er erhält den Charakter des Gebäudes und zeichnet sich durch Einfachheit und Kompaktheit aus", so Hajek. Beim anderen Vorschlag vom Büro Dorner und Partner aus Nagold hörte man öfters das Wort "multifunktional". Hier sind die Nebenräume wie Sanitärräume und Stuhllager nicht mehr innerhalb des Gebäudes, sondern in einem Anbau, der so gestaltet werden könnte, das auf der Terrasse sogar Konzerte stattfinden könnten.

Ein Teich am Anbau soll sich in die Umgebung einfügen. Das war im ersten Vorschlag nicht vorgesehen. Die größeren Möglichkeiten bei der Nutzung gaben bei Bürgermeister Hölzlberger den Ausschlag, dass er sich für die zweite Variante und für deren Entwurfsplanung entschied. Die CDU/FWH-Fraktion blieb bei der ersten Variante, sie stimmte geschlossen für den einfacheren Vorschlag. Doch gegen die Stimmen von der DBH-Fraktion und der UBL-Fraktion hatte die Variante eins keine Chance.

"Wir waren auch erst für die erste Variante, aber wie man so schön sagt, ›der Appetit kommt beim Essen‹, haben wir uns wegen der Möglichkeiten der Nutzung für die Variante zwei entschieden", sagte UBL-Fraktionschef Gerhard Gutekunst. Doch einer aus seiner Fraktion wollte da nicht mitmachen: Theo Schuon. Er sehe bei den geplanten Maßnahmen keine Sanierung, sondern einen "halben Neubau". Für ihn sei die spätere Nutzung noch nicht klar und er wolle, falls notwendig, eine Bürgerbefragung wegen der Nutzung und dem Lärmschutz durchführen. Außerdem sei für ihn die Parkplatzfrage noch nicht geklärt. Schuon plädierte für einen Neubau einer Mehrzweckhalle auf dem Bus, ohne die Festhalle zu sanieren.

Doch damit saß er alleine am Ratstisch. Für Rita Frey (CDU/FWH) sind das "zwei getrennte Projekte", denn die Kuckuckshalle solle von der Überbelastung befreit werden. Dass das Thema "Neubau einer Mehrzweckhalle" nicht vom Schreibtisch im Rathaus und vom Ratstisch ist, zeigte der zweite Beschlussvorschlag: Der Rat beauftragte die Verwaltung die Pläne und die Endabrechnung für den Neubau der Hochdorfer Mehrzweckhalle und anderen vergleichbaren Gebäuden zu ermitteln. Ebenso soll ein Aufstockungsantrag für das Sanierungsgebiet "Stadtkern III" für das Jahr 2017 beantragt werden.