Rund zehn Prozent der Unterschwandorfer Einwohner waren zur Auftaktveranstaltung gekommen. Fotos: Katzmaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftakt der Stadtentwicklung in Unterschwandorf mit großer Beteiligung / Ortsdurchfahrt ist ein Kernproblem

Von Markus Katzmaier Haiterbach-Unterschwandorf. Unterschwanorf hat einige Probleme. Doch daraus resultiert für Stadtplaner Paul Kuhn auch ein großes Potential für Veränderungen, wie er beim Auftakt des Entwicklungs-prozesses im kleinsten Teilort unterstrich.Nun ist die Stadtentwicklung "Haiterbach 2025" in allen Stadtteilen von Haiterbach angestoßen. Die vierte und letzte Auftaktveranstaltung in Unterschwandorf hatte eine gute Resonanz: Knapp 30 Personen kamen in das Feuerwehrgerätehaus, um erste Visionen, schöne und verbesserungswürdige Dinge niederzuschreiben.

"Das ist etwas Tolles, Neuland", sagte ein begeisterter Ortsvorsteher Günther Graef, der gespannt auf die Ideen war und gleich darauf einstimmte, dass manche schnelle verwirklicht werden könnten, andere aber Zeit bräuchten.

Den Grund für den Entwicklungsprozess hatte zuvor Bürgermeister Andreas Hölzlberger zusammengefasst. Es gehe im Grunde darum, wie man die auf Wachstum ausgerichtet Infrastruktur angesichts zurückgehender Einnahmen durch den demografischen Wandel erhalten könne. Diese Entscheidung wolle der Gemeinderat nicht alleine tragen, sondern die Bevölkerung mit einbinden.

Einbindung ist für Paul Kuhn von der betreuenden Entwicklungsgesellschaft STEG aus Stuttgart ein fortwährender Prozess. "Wir werden nicht nur einmal abfragen, sondern Sie sollen mitgestalten."

An Visionen mangelt es den Unterschwandorfern jedenfalls nicht. Einige davon sind freilich nicht neu.

So hoffen die Einwohner auf eine Verkehrsberuhigung in der Ortsdurchfahrt, die man gerne durch einen Kreisverkehr herbeiführen würde. Auch ein sicherer Übergang für Schüler sowie eine Fußgängerzone gehören zu diesem Themenkomplex. Ideen sind auch ein Bürgerhaus, möglichst mit Lagermöglichkeiten für Vereine, mehr Einkaufsmöglichkeiten und ein Busverkehr, der insbesondere auch die Neubaugebiete berücksichtigt.

Die Neubaugebiete spielen eine besondere Rolle. Mehrer Nennungen unter Verbesserungswünschen, die Kuhn zusammen mit seiner Kollegin Monika Handte vorlas, wünschten ein besseres Miteinander von altem und neuem Ortsteil. Auf den ersten Blick waren die alteingesessenen Bürger bei der Auftaktveranstaltung weitgehend unter sich.

Kuhn ging kurz darauf ein, dass zumindest fußläufige Verbindungen schon in Planung seien. Neue Baugebiete im Zwischenland seien ja allein aus Naturschutzgründen nicht möglich. Außerdem gebe es in der Gesamtstadt noch 120 offene Bauplätze.

Den grünen Streifen sieht Kuhn aber als mögliche Lage zur Erweiterung des Freizeitangebots. Überhaupt müsse man sich fragen, wie man das Ambiente unter dem Schloss besser nutzen könne

Vermisst werden in Unterschwandorf ein Platz für die Jugend, Parkplätze und Ruhebänke. Geschätzt werden unter anderem die schöne, naturnahe Wohnlage, der Zusammenhalt der Bürger und die Verwaltung

Diese Ideen können die Unterschwandorfer beim ersten Bürgertisch am 25. Juli weiter verfolgen. Dabei ist zunächst ein gemeinsamer Gang durch den Ort vorgesehen. Anschließend sollen erste Themen in Arbeitsgruppen intensiver beleuchtet werden.