Mehr als 100 Einsatzkräfte beteiligten sich an der Großübung der Haiterbacher Feuerwehr. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Haiterbacher Feuerwehr übt in ehemaliger Schreinerei in Beihingen / 100 Einsatzkräfte koordiniert

Von Uwe Priestersbach

Haiterbach-Beihingen. Ganz bewusst hatte sich die Haiterbacher Gesamtwehr bei ihrer Hauptübung für ein ehemaliges Schreinereigebäude entschieden. "Es gibt noch mindestens 15 Gebäude dieser Art und mit einer hohen Brandlast in der Stadt", weiß Gesamtwehrkommandant Volker Renz.

Zwar werden viele dieser Objekte heute anderweitig genutzt, doch in Fugen und Ritzen hat sich Lackstaub aus vergangenen Tagen festgesetzt – eine explosive Mischung, falls es zu einem Brand kommt.

Und so fiel die Wahl des Übungsobjektes auf die ehemalige Schreinerei Schwenk in Beihingen, wobei der Annahme zufolge im bergseitigen Teil der Werkstatt ein Brand ausbrach, der mehrere Arbeiter verletzet oder einschloss.

Dies vor allem deshalb, weil sich das Feuer rasch über die Decke in andere Bereiche ausbreiten kann.

Zudem fand im Gebäude gerade zu diesem Zeitpunkt ein Ferienkurs statt, weshalb sich die Feuerwehr für einen massiven Rettungseinsatz über Steckleitern entschied. Der band allerdings eine große Zahl von Einsatzkräften, wobei die DRK-Breitschaft Haiterbach/Egenhausen die Versorgung der geretteten Personen übernahm.

Aus dem Leitungsnetz und aus der Waldach stand ausreichend Löschwasser zur Verfügung, so dass neben der eigentlichen Brandbekämpfung auch die Nachbargebäude abgeschirmt werden konnten.

"Große Übungen sind notwendig, um die Einsatzkräfte in ihrer Routine zu schulen", machte Volker Renz am Rande des Geschehens deutlich, denn eingeübte Abläufe funktionieren dann auch unter den erschwerten Bedingungen eines Echteinsatzes reibungsloser, so der Kommandant. "Es mussten innerhalb kurzer Zeit rund 100 Einsatzkräfte koordiniert werden und es lief alles sehr diszipliniert ab", lautete die erste Einschätzung von Renz.

Für Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide, der von einem sehr gut ausgesuchten Übungsobjekt sprach, wurde hier vor allem deutlich, wie schwierig die Menschenrettung über tragbare Leitern ist. Zudem sprach er von "guter handwerklicher Arbeit und einer gut strukturierten Führung", doch sei die Haiterbacher Gesamtwehr eben auch gut aufgestellt.

Bürgermeister Andreas Hölzlberger zeigte sich vor allem von der guten Zusammenarbeit der Abteilungen beeindruckt und betonte: "Das läuft wie am Schnürchen." Gefallen hatte ihm ebenso, dass die Hauptübung von zahlreichen interessierten Bürgern verfolgt wurde.

Im Anschluss an die Feuerwehrübung im Oktober gehört es in Haiterbach zur Tradition der Feuerwehr, gemeinsam mit der Stadtkapelle zur Manöverkritik zu marschieren – in diesem Jahr zur Beihinger Fest- und Turnhalle.

Schon zu Kaisers Zeiten stieg am Kirbesamstag in der Kuckuckstadt eine Feuerwehrübung, an die sich der Umzug mit Blasmusik zur Festhalle anschloss.