Ganze drei Jungwähler waren zur Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung Haiterbach über die anstehenden Wahlen ins Rathaus gekommen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Drei Jungwähler folgen der Einladung der Stadt Haiterbach zur Informationsveranstaltung

Von Doris Sannert Haiterbach. Um den Jungwählern in Haiterbach zu zeigen, wen,vor allem aber wie sie bei den bevorstehenden Kommunal- und Europawahlen wählen können, hatte sie die Stadtverwaltung zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Ganze drei Neuwähler – zwei davon 16 Jahre alt und einer gerade noch 15 – waren im Sitzungssaal erschienen, um von Hauptamtsleiter Schaad, Kreisjugendreferent Wolfgang Borkenstein und Jason Linßer vom Landratsamt Calw Wissenswertes über Wahllokale, Stimmzettel und Stimmabgabe, Verhältniswahl und Mehrheitswahl, über Wahllisten und Auszählungsmodus zu erfahren.

"Wir haben die freie Wahl – das ist keine Selbstverständlichkeit", betonte Bürgermeister Andreas Hölzlberger, der neben Neuwählern und Referenten auch einige Gemeinderatskandidaten und amtierende Gemeinderäte bei der Veranstaltung willkommen hieß. Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf eine Zeit, in der es für Frauen noch kein Wahlrecht gab und mit einem Blick auf die frühere DDR und totalitäre Staatsformen machte Hölzlberger Werbung fürs Wählen. Denn "jede Stimme hat ihr Gewicht", ist er überzeugt. Und schließlich dürfe auch nur derjenige nach der Wahl mit gutem Gewissen ein Wörtchen mitreden, der auch wählen war.

Vom Hauptamtsleiter erfuhren die Anwesenden, wo sich in Haiterbach und Stadtteilen die Wahllokale befinden und dass nach der Schließung um 18 Uhr zunächst die Europawahl und danach die Gemeinderatswahl ausgezählt werden. Für welche Kreistagskandidaten sich die Haiterbacher entschieden haben und wer in welchen Ortschaftsrat einzieht, das wird erst nach der Auszählung am Tag nach der Wahl feststehen. 18 Gemeinderäte werden für Haiterbach gewählt. Laut unechter Teilortswahl entfallen zehn Sitze auf Kandidaten aus Haiterbach. Vier Sitze gibt es für Oberschwandorf, drei für Beihingen und einen für Unterschwandorf. In die Ortschaftsratsgremien in Oberschwandorf und Beihingen werden jeweils neun Räte einziehen, in Unterschwandorf sind es sieben.

Der Hauptamtsleiter informierte über die verschiedenen Listen für Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen und erklärte die Unterschiede zwischen einer Verhältnis- und einer Mehrheitswahl. Anfang Mai wird die Stadtverwaltung die Wahlberechtigungskarten samt Stimmzetteln für alle vier Wahlen versenden. Bis zum Wahltag habe dann jeder wahlberechtigte Bürger die Möglichkeit, zu Hause ganz in Ruhe seine Stimmen zu verteilen, um sie am 25. Mai im zuständigen Wahllokal zwischen 8 und 18 Uhr abzugeben, erklärte Schaad.

Bei den Kreistagswahlen ist Haiterbach dem Wahlkreis V zugeordnet. Für die Haiterbacher bedeutet das: Sie müssen sich die acht Sitze mit den Kandidaten aus Altensteig, Ebhausen, Egenhausen, Rohrdorf und Simmersfeld teilen, informierte Wolfgang Borkenstein, der auch das Ungleichgewicht zwischen Kreisrätinnen (neun) und Kreisräten (44) ansprach.

Warum die Europaflagge zwölf Sterne trägt, was die Aufgaben der einzelnen Institutionen sind und wie viele EU-Kommissare es gibt, das erfuhren die Gäste von Jason Linßer. Er forderte die drei Jungwähler am Ende der Veranstaltung auf, ihre Gedanken zur EU auf einem Plakat aufzuschreiben.

Dem Bürgermeister blieb am Ende nur der Appell: "Geht wählen – auch bei einer so komplizierten Wahl wie der Kommunalwahl!" Er versprach, die Jungwähler nicht erst in fünf Jahren verstärkt einzubinden. Wie genau dies geschehen soll, das müsse er mit dem neuen Gemeinderat aber noch besprechen.