Timm Kern (Zweiter von links) besuchte mit einer FDP-Delegation die Burgschule in Haiterbach. Foto: FDP Foto: Schwarzwälder-Bote

FDP-Bildungsexperte Timm Kern zu Gast an der Burgschule

Haiterbach. Im Schulgesetz ist die Werkrealschule noch vorhanden, aber wie sieht ihre Zukunft aus? Und welche Chance haben kleinere Schulstandorte im ländlichen Raum noch? Das waren die Fragen, über die Bürgermeister Andreas Hölzlberger, Schulleiterin Sybille Rothe, die Elternbeiratsvorsitzende Tanja Balla mit dem bildungspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Timm Kern, sprachen.

Der Abgeordnete des Wahlkreises Freudenstadt wurde von einer kleinen Delegation begleitet, darunter der Parlamentarische Berater Harald Paulsen und der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Jürgen Gutekunst. Die Sorge, den Schulstandort auf Dauer nicht halten zu können, sei seitens der Mitarbeiter, Eltern sowie Schüler sehr groß, erklärte die Schulleiterin Sybille Rothe. Dabei sei die Burgschule die einzige weiterführende Schule in der unmittelbaren Umgebung, und man stehe in enger Kooperation mit den Betrieben und Firmen vor Ort. Man habe nicht einmal Gemeinschaftsschule werden dürfen, so die Rektorin weiter, denn dafür bräuchte man mindestens 40 Anmeldungen für das neue Schuljahr. Dies sei von kleinen weiterführenden Schulen schlicht nicht zu leisten.

Bürgermeister Hölzlberger mahnte ein Konzept für kleine Schulstandorte im ländlichen Raum an. Lange sei unklar gewesen, ob die Burgschule die notwendige Zahl der Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr erreichen würde, um auch in Zukunft bestehen zu können. Man habe nun zwar eine einstweilige Bestandsgarantie für zwei Jahre erhalten, aber für die konkreten Planungen sei eine längerfristige Perspektive notwendig.

Für Kern wurde beim Besuch der Burgschule nochmals deutlich, dass die Landesregierung mit ihren starren Vorgaben und ihrer auf die Gemeinschaftsschule ausgerichtete Politik kleine, aber erfolgreiche und vor Ort notwendige Schulstandorte in Gefahr bringe und damit die Nachwuchssorgen vieler Betriebe noch vergrößere.

Wunsch nach mehr Eigenverantwortung

Für beide Seiten wurde im Gespräch deutlich, dass die Schulen und ihre Träger vor Ort mehr Eigenverantwortung wünschen und auch brauchen. Denn realitätsferne Vorschriften und unklare Verhältnisse schafften keine guten schulischen Bedingungen vor Ort. "Die Politik sollte den Schulen links und rechts einen Rahmen geben, den die Kommunen und ihre Schulen dann eigenverantwortlich und nach ihren Bedürfnissen sowie Besonderheiten vor Ort ausfüllen können", so Kern.