Die Landstreicher stimmten in der Oberschwandorfer Kirche ihr neuntes Adventsprogramm an. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Landstreicher: Musikalischer Nachwuchs wird in Oberschwandorf vom neuen Familienorchester unterstützt

Von Maria Kosowska-Németh

Die "Land-Streicher" stellten in der evangelischen Kirche Oberschwandorf mit dem Familienorchester Haiterbach ihr neuntes Advents- und Weihnachtskonzertprogramm vor. Die Zuhörer fanden großen Gefallen an dem Spiel der fiedelnden Jugendgruppe.

Haiterbach. Seit einem Jahrzehnt betreut Helmut Klimesch musikalisch die Kinder aus Oberschwandorf, Haiterbach und Beihingen. Nachdem er seine ursprünglichen Pläne, eine Violinenklasse an dem Nagolder Otto-Hahn Gymnasium gemeinsam mit Britta Schwarte zu gründen, aufgegeben hatte, wandte sich Klimesch der Arbeit mit den Kindern vor Ort zu.

Im Einzelunterricht werden die Geiger in spe meistens schon im Vorschulalter an das Instrument herangeführt.

Wie winzig klein so ein "Geigle" auszusehen mag, überzeugten sich die Konzertbesucher hautnah, als Loana Weinhardt und die Schwestern Melanie und Lara Caetano Weihnachtsweisen und eine Gavotte von Georg Friedrich Händel auf ihren Mini-Violinen ernst und sehr tapfer vorführten.

Tabea Schübel spielte das "Pastorale" von Joseph Haydn in der orchestralen Begleitung. Laut Klimesch fehlten diesmal einige der "Land-Streicher" im gewöhnlich größeren Kinder- und Jugendensemble, die Besetzung vervollständigten die Erwachsenen aus dem im Frühjahr gegründeten Familienorchester.

Mit von der Partie war Britta Schwarte, sie legte zeitweise ihre Geige beiseite und die helle, leicht vibrierende Sopranstimme hob sich kräftig in drei Weihnachtsliedern von Peter Kornelius vom Orchester ab.

Zwei sehr anspruchsvolle Barockwerke setzte Klimesch auf das Konzertprogramm. Nachdem im "Allegro" von Joseph Fiocco das gesamte Orchester den technischen Hürden die Stirn bot, erklang das berühmte Thema von Arcangelo Corelli ("La Folia") im Concerto Grosso von Francesco Geminiani. Hier wetteiferte die solistische Gruppe tapfer und mit vollem Engagement gegen die Übermacht der Tutti-Streicher. Ein üppiger Applaus und kleine Geschenke von ihrem Leiter Klimesch krönten die monatelange und intensive Arbeit des Gesamtensembles.

Mächtig stolz auf ihren Erfolg intonierten die "Land-Streicher" zum Schluss gleich neun Weihnachtslieder – eine symbolische Ankündigung ihres zehnjährigen Jubiläums im kommenden Januar.