Muskelkraft war beim Spritzenfest gefragt – das merkte auch Bürgermeister Andreas Hölzlberger (links). Fotos: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Spritzenfest der Oberschwandorfer Feuerwehr ist Kraft gefragt / Beim Wettbewerb setzen sich "Profis" durch

Von Uwe Priestersbach Haiterbach-Oberschwandorf. Der Spritzwettbewerb der Oberschwandorfer Feuerwehr hat sich zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt: 17 Mannschaften gingen bei der dritten Auflage an den Start. "Die Teams sind heiß auf den Titel", erklärte Schriftführer Michael Edler.Im Mittelpunkt des Geschehens stand erneut die historische Handpumpe von 1888, die bis 1952 ihren Dienst bei der Oberschwandorfer Feuerwehr geleistet hat. Wie beschwerlich und anstrengend die Brandbekämpfung in früheren Zeiten war, konnten die Teilnehmer jetzt hautnah erleben – denn die historische Handspritze wird alleine mit Muskelkraft betrieben.

"Das sieht von weitem so easy aus, aber an der Pumpe schwinden auch dem stärksten Mann die Kräfte", weiß Michael Edler. Deshalb hatte sich früher auch praktisch das ganze Dorf an den Löscharbeiten beteiligt und an der Pumpe abgewechselt.

So mussten die vier Pumper der teilnehmenden Mannschaften zunächst das Wasser vom Löschteich mit Eimern in die Pumpe tragen. Der fünfte Teilnehmer im Team war dann als zielsicherer Spritzer gefordert, um das Wasser durch das Fenster einen kleinen Holzhauses zu spritzen, wo es in einem Behälter aufgefangen wurde. Sobald der Wasserbehälter der Pumpe leer war, wurde die Wassermenge gemessen und die benötigte Zeit festgehalten.

Bei strahlendem Sonnenschein floss da nicht nur das Wasser, sondern auch der Schweiß in Strömen – wobei ein Gewitterschauer für eine Unterbrechung sorgte.

Am Ende stand ein recht klares Ergebnis, bei dem die junge Truppe der Haiterbacher Abteilungswehr ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. Denn das Team mit David Brezing, Benjamin Klenk, Tim Arras, Jonas Gutekunst und Marco Goll brachte es auf 26 Liter pro Minute. Die Titelverteidiger vom "Löschzug zum Besawirt" mussten sich in diesem Jahr mit dem zweiten Platz begnügen und Dritter wurde die Mannschaft von Holzbau Harr Oberschwandorf.

Am Start waren auch vier Damen-Mannschaften, wobei Melanie Gaiser-Ebler, Sandra Lachhein, Kathrin Mast, Sabrina Schwarz und Christina Spitschu von den Oberschwandorfer "Löschzwergen" mit 6,7 Litern in der Minute den Sieg davon trugen. Dahinter folgten die Feuerwehrfrauen aus Oberschwandorf und "Claudis Kitu-Team".

Zum ersten Mal hatte die Oberschwandorfer Feuerwehr ihr Spritzenfest jetzt auf zwei Tage ausgedehnt und tags zuvor mit dem "Handwerker-Vesper" ein gelungenes Debüt im vollen Festzelt gefeiert. Sehr gut kamen dabei die selber gemachten "Dinnede" an – schwäbische Pizza, wahlweise mit Kartoffeln und Käse oder Speck und Zwiebeln. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Oberschwandorfer "Musketiere". Wie Abteilungskommandant Jürgen Rapp unterstrich, "soll es eben auch ein Fest für alle Bürger sein".