Wanderer des Schwarzwaldvereins auf einer Alpweide mit idyllischer Landschaft. Foto: Schwarzwaldverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein auf dem Weg der Schwabenkinder

Haiterbach. Es war die blanke Not, die über Jahrhunderte hinweg alljährlich Kinder armer Familien aus den Berggebieten Vorarlbergs auf Höfe und Dienstplätze nach Oberschwaben trieb. So wurde auch das Schicksal des siebenjährigen Anton aus Sibratsgfäll beschrieben, der seinen Vater mit den Worten bestechen wollte: "Däta (Vater), wenn ich nicht hinaus muss, schenke ich dir mein Taschenmesser." Aber es half nichts, und er musste gehen.

Mit diesem Wissen im Gepäck begannen Wanderer des Schwarzwaldvereins Haiterbach den ersten Tag unter der Führung von Werner Katz vom idyllisch gelegenen Sibratsgfäll aus nach Alberschwende. Sie tauchten ein in eine seit Jahrhunderten wenig veränderte Landschaft über Alpweiden, Hochmoore, Birken- und Tannenmischwälder.

Unterwegs erlebten sie unverhofft einen traditionellen Almabtrieb. Dieser schöne Brauch beeindruckte sehr. Vorbei ging es an einsam gelegenen Bauernhöfen und kleineren Gemeinden, wo viele der Schwabenkinder herstammten.

Sie durchwanderten das größte Quelltuffgebiet Europas bei Lingenau. Am Wanderweg liegt auch das Geburtshaus von Hermann Gmeiner, der in früher Kindheit seine Mutter verlor und sein Leben einer Vision widmete: ein Zuhause für Kinder in Not zu schaffen. Er ist der Gründer der SOS Kinderdörfer. Am zweiten Tag in Richtung Bregenz besichtigte man die Wallfahrtskirche Maria Bildstein. Alle Wege der Schwabenkinder treffen in Bregenz zusammen.