Pfarrerin Annemarie Helwig vor ihrer letzten Predigt. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Feier: Pfarrerin Helwig wird mit Gottesdienst und Empfang aus aktivem Pfarrdienst verabschiedet

Ein feierlicher Gottesdienst in der Severuskirche in Oberschwandorf, bei dem Pfarrerin Annemarie Helwig zum letzten Mal von der Kanzel predigte, und ihre Entpflichtung vom Pfarrdienst durch Dekan Ralf Albrecht symbolisierten den Eintritt in den Ruhestand.

Haiterbach-Oberschwandorf. Zu Beginn ihrer letzten Predigt in der evangelischen Kirche in Oberschwandorf blickte sich Pfarrerin Annemarie Helwig in der Kirche um. Wehmut war ihr anzusehen, sie sprach über gemischte Gefühle und Trauer beim Abschied. "Ich werde vieles vermissen. Aber jetzt kommt für mich die Zeit, in der ich für meine drei Enkelkinder da sein will", mit diesen Worten eröffnete sie ihre Predigt, die sich nach 36 Jahren dem selben Thema, nämlich dem Markusevangelium, widmete, wie damals ihre Prüfungspredigt. Sie ergänzte dazu: "Ein Kreis schließt sich und ein neuer öffnet sich."

Zwölf Jahre hat Helwig als erste Pfarrerin im Ort die Entwicklung der evangelischen Kirchengemeinde mitgeprägt. Dekan Ralf Albrecht meinte dazu: "Wir gönnen ihr den Ruhestand", aber sie hätte gerne noch bleiben können und hoffentlich komme sie ab und zu. "Sie war eine Pfarrerin mit Leib und Seele und wird jetzt an anderen Orten gebraucht, auch dort wird sie helfen, beten und verkündigen."

Mit seinem Segen entpflichtete er die Pfarrerin von ihren Aufgaben und überreichte ihr zum Abschied eine Orchidee.

Helwig fehlten am Schluss des festlichen Gottesdienstes die Worte, sie bedankte sich bei allen Beteiligten und war erstaunt darüber, was alles auf die Beine gestellt wurde für diesen Anlass und ergänzte: "So könnte das hier immer sein."

Der Waldhornchor kam nach längerer Pause wieder zusammen und umrahmte den Gottesdienst musikalisch, das Walddorfer Sängerinnen Duo sang "Allein durch Gnade steh ich hier" und Debora Kohler spielte auf der Flöte mit Klavierbegleitung durch Ulrich Henne. Der Projektchor hatte ebenfalls mehrere Lieder eingeübt und vorgetragen.

Im Anschluss an den Gottesdienst in der mehr als voll besetzten Kirche verabschiedete sich die Kirchengemeinde und die Dorfgemeinschaft im Gemeindehaus von ihrer Pfarrerin Annemarie Helwig und ihrem Ehemann Robert. Der Musikverein hatte den musikalischen Eröffnungspart übernommen, dem mehrere Grußworte seitens Bürgermeister Andreas Hölzberger, Ortsvorsteher Bruno Bessey, für die Vereine Martin Bessey und durch den katholischen Pfarrvikar Lorenz Rösch folgten.

Auch Pfarrer Fabian Keller für die Pfarrer des Distriktes verabschiedete sich, ebenso wie der Kindergarten mit Rebecca Dürr und ihren Kolleginnen, der Jugendkreis durch Hannah Rentschler und Ulrich Hölzle für die Kirchengemeinde.

Mit durchweg sehr persönlichen Worten wurde die große Wertschätzung für die scheidende Pfarrerin von allen Seiten zum Ausdruck gebracht. Dankbarkeit für beinahe zwölf Jahre in Oberschwandorf und Unterschwandorf, in denen sie die Kirche zu den Menschen brachte. Darüber hinaus hat sie immer ein großes Herz für den Gesang gezeigt und die Kirchenmusik gefördert.

Familien wurden von ihr stark eingebunden, sie war immer da, wenn’s irgendwo gefehlt hat.

Bei Häppchen und Getränken war noch ausreichend Gelegenheit, sich von Annemarie Helwig zu verabschieden, die momentan noch ein paar Tage Urlaub in Anspruch nimmt, bevor am kommenden Monatsersten ihr Ruhestand beginnt.