Vorsitzender Reiner Schuon (von rechts), Fachwart Bernhard Hölzle, Traute Braun, zuständig fürs Kinderferienprogramm, und Gerhard Braun, zweiter Vorsitzender, hießen die Besucher beim Aktionstag willkommen. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktionstag: Obst- und Gartenbauverein Haiterbach öffnet seine Gartentür für Besucher

Von Sabine Stadler

Zum ersten Mal beteiligte sich der Obst- und Gartenbauverein Haiterbach seit seiner Gründung im Jahr 1995 am "Tag der offenen Gartentür", einem landesweiten Aktionstag. Die Vereinsmitglieder präsentierten voller Stolz ihre Streuobstanlage.

Haiterbach. Die über der Stadt Haiterbach, oberhalb des Kuckucksstadions liegende Anlage des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins erstreckt sich über fünf Hektar und war sorgfältig auf den "Tag der offenen Garten" des Landesverband für Obstbau, Garten- und Landschaftsbau (LOGL) vorbereitet. Privat- und Gemeinschaftsgrundstücke wurden liebevoll herausgeputzt, um sie den Besuchern in ihrer ganzen Schönheit und Pracht zu offenbaren. Eigentlich ist dieser landesweite Aktionstag zum Besuch von Privatgärten in Baden-Württemberg gedacht, eröffnet aber auch Gartenbauvereinen die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.

"Die Haiterbacher Anlage entstand im Zuge der Flurbereinigung und besteht aus 40 Einzelgärten mit jeweils acht Ar und einer Gemeinschaftsfläche von knapp zwei Hektar, alles in bestem Zustand", berichtete der Vereinsvorsitzende Reiner Schuon.

Das Vereinsziel besteht darin, ihre ausschließlich in Privateigentum befindlichen Grundstücke ordentlich zu bewirtschaften als Obst- und Gemüsegärten mit verschiedenen Sorten. Die Förderung von Hochstammobst, vor allem alte Sorten, bei den Äpfeln sind dies beispielsweise Goldparmäne oder der weiße Klorapfel, ist hierbei besonders wichtig.

Die Fachwarte Bernhard Hölzle und Ralf Frisch führen in regelmäßigen Abständen Obstbaumschnittkurse und solche zum Beschneiden von Ziersträuchern an. Veröffentlicht werden die Termine im örtlichen Volkshochschulprogramm und im Amtsblatt der Gemeinde. "Wir helfen aber auch im privaten Bereich beim richtigen Baum- und Strauchschnitt", erklärte Hölzle.

Innerhalb der Obst- und Gartenbauanlage stehen rund 50 gepflegte und säuberlich geschnittene Obstbäume. Aber nicht nur deren Pflege ist Aufgabe der Fachwarte, sie haben auch die Streuobstpflege im ganzen Bezirk Haiterbach mit insgesamt etwa 1200 Bäumen übernommen, die alle kontrolliert wurden und nur biologisch gedüngt und gespritzt werden dürfen. Das fällt unter die Streuobstwiesenpflege im Rahmen des Apfelsaftkonzeptes mit dem Eigennamen "Schneewitchen" der "Streuobst-Initiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt.

Beim diesjährigen Ferienprogramm der Stadt Haiterbach ist der Obst- und Gartenbauverein auch wieder beteiligt. Soviel darf schon verraten werden: Am 27. August werden wieder 30 bis 40 Kinder auf der Anlage zu Gast sein und gemeinsam mit Traute Braun eine "Gewürzschnecke" errichten.

Die Vorbereitungen waren am Tag der offenen Gartentür schon getroffen, der Standort festgelegt und auch die zu pflanzenden Gewürze, wie Basilikum, Salbei und dergleichen stehen schon fest. Interessierte Kinder können sich über die Stadt für dieses Projekt anmelden. In der Vergangenheit sind in den Ferien schon Bilder und Pappmaché-Hüte entstanden, aber auch Rasenmäherfahren oder der Bau des im Eingangsbereich aufgebauten Bienenhotels standen auf der Tagesordnung.

Ein wenig bedauern die Vereinsmitglieder einhellig, dass die in den Jahren 2000 bis 2001 entstandene Obst- und Gartenbauanlage nach so langer Zeit immer noch ohne Strom und Wasser auskommen muss.

Das war auch der Grund, warum am etwas entfernt vom Vereinsheim befindlichen Zaun ein Generator für ein bisschen Elektrizität sorgt. Aber vielleicht findet sich auch hierfür eine Lösung.