Die Kartoffeldämpfe sorgte mit viel Dampf für gekochte Kartoffeln. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Jede Menge Dampf beim Aktionstag des Heimatmuseums Beihingen / "Bäsles Bänd" sorgt für Stimmung

Von Jacqueline Geisel

Haiterbach-Beihingen. Der Geruch vieler Kilogramm gedämpfter Kartoffeln gemischt mit böhmisch-mährischer Kapellenmusik erscheint zunächst ungewöhnlich, doch beim Aktionstag des Heimatmuseums Beihingen findet beides erfolgreich zusammen.

Die große Kartoffeldämpfe des Heimatvereins Wenden vor dem Beihinger Heimatmuseum stach jedem Besucher sofort ins Auge. Mehrere Meter ragte sie über den Boden und verströmte Unmengen an Dampf, mit welchem sie große Mengen Kartoffeln auf einmal zu garen vermag. Ein Garkessel fasst 300 Kilo Kartoffeln und kocht diese in gerade einmal 45 Minuten.

Bis etwa 1980 wurden diese großen Kartoffeldämpfer betrieben – unter anderem von Gottlieb Stockinger. Er arbeitete von 1962 bis 1980 mit genau jener Dämpfe, die der Heimatverein Wenden 2009 Instand setzte. Seither sind Dämpfer und Kartoffeldämpfe immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen zu sehen.

Die böhmisch-mährische Kapellenmusik besorgte die "Bäsles Bänd" aus Spielberg. Vor zehn Jahren entstand das Orchester aus den "Zuhörerfrauen", die häufig zu den Proben der Trachtenkapelle mitkamen, aber selbst kein Instrument spielen. Da die ursprünglichen Mitglieder "Bäsle" – also Cousinen – der Trachtenmusiker waren, machte sie aus diesem Umstand auch gleich ihren Bandnamen. Heute spielen Männer und Frauen aus der ganzen Region bei den Bäsles mit.

Nichts für Nase oder Ohren, aber etwas für die Augen waren die Oldtimertraktoren. Der Beihinger David Kossmann hatte das Treffen der zwölf Fahrzeuge aus den 50er- und 60er-Jahren organisiert. Unter ihnen gab es unter anderem eine seltene Mischung aus Traktor und Lastkraftwagen von Betz zu bestaunen. Heute existieren davon nur noch neun Stück weltweit.

Der wohl älteste Traktor war ein Fahr Typ D12N aus dem Jahr 1954. Er wird sogar noch verwendet, nämlich zum Holzspalten, wofür eine entsprechende Vorrichtung an dem Traktor befestigt ist.

Mit rund 250 Besuchern war der Aktionstag wie gewohnt gut besucht. "Es ist nicht nur eine Aktion, sondern man trifft hier Bekannte und unterhält sich", erklärte Heinz Urbschat, Vorsitzender des Beihinger Heimat- und Geschichtsvereins.

Am 4. Oktober findet der letzte Aktionstag des Jahres statt. Zu sehen gibt es eine alte Dreschmaschine in Aktion, zu hören die Spielberger Musikanten. Am 13. Dezember veranstaltet der Verein das Beihinger Adventsfest.