Sie feierten gemeinsam ihr 50. beziehungsweise 60. Priesterjubiläum (von links): Die Weißen Väter Hermann Hinkelmann, Franz Pfaff, Andreas Mauch, Franz Stoffel und Dionys Siedler. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Fünf Patres – fünf bewegte Lebensläufe: Weiße Väter feiern im Missionshaus runde Priesterjubiläen

Von Birgit Fechter

Haigerloch. Fest im Fünfer-Pack: Fünf Patres der Weißen Väter feierten am Sonntag hohe Jubiläum mit einem Gottesdienst und einem Sektempfang im kleinen Kreis.

All haben in den 60 beziehungsweise 50 Jahren ihres Einsatzes als Priester in Afrika Missionsarbeit geleistet und die Menschen im Kampf um ein besseres Leben unterstützt.

Pater Andreas Mauch, geboren 1926 in Gosheim, hat vor 6O Jahren den Eid als Weißer Vater abgelegt. Er war seit 1956 in der Mission in Sambia tätig und von 1974 bis 1993 Pfarrer in Binningen im Hegau. Seit 1993 ist er in Haigerloch, wo er bis vor etwa drei Jahren noch Gottesdienste hielt.

Pater Dionys Siedler, geboren 1926 in Gruol, wurde am 10. April 1955 zum Priester geweiht. Er war in Burkina Faso tätig, anschließend in den Missionshäusern in Trier und Frankfurt, bevor er im Jahr 2000 endgültig nach Haigerloch zurückkehrt. Auch er hat bis vor kurzem noch Gottesdienste zelebriert. Aus seiner Heimatgemeinde Gruol kamen am Sonntag viele Gratulanten ins Missionshaus.

Pater Franz Stoffel, Jahrgang 1927, stammt aus Michelbach im Murgtal. Nach der Priesterweihe 1955 lehrte er drei Jahre in den Missionsschulen in Haigerloch, Rietburg und Linz am Rhein, bevor er 1958 nach Malawi ging. Auch dort war er als Lehrer tätig. Mit einigen Unterbrechungen war Pater Stoffel bis 2008 in Malawi und kam dann endgültig nach Haigerloch.

Ein neues Gesicht im Missionshaus ist Pater Hermann Hinkelmann aus Bielefeld, Jahrgang 1934. Er feierte seine Priesterweihe 1965, zuvor hatte er eine Ausbildung zum Elektriker gemacht. Diese kam ihm bei seinem Einsatz in Mosambik zu Gute, als er in dem vom Bürgerkrieg zerstörten Land Aufbauhilfe leistete. Pater Hinkelmann war ab 1995 Ökonom in Trier und ist seit Januar 2015 im Missionshaus.

Und auch der Youngster in dieser Gruppe, Pater Superior Franz Pfaff, feierte sein Goldenes Priesterjubiläum: Der gebürtige Dormettinger wurde im Juli 1965 in Horb zum Priester geweiht. Er war in Uganda eingesetzt und leistete dort kirchliche und karitativ-soziale Arbeit. Vor allem galt es, die Bauern zu unterstützen. Pater Pfaff ist seit 2006 in Haigerloch, seit 2008 ist er als Superior Leiter des Missionshauses.

Pfaff zelebrierte auch den Gottesdienst am Sonntag in der Kapelle, unterstützt von seinem Mitjubilaren. In seiner Predigt verglich er die Missionsarbeit in den um ihre Unabhängigkeit kämpfenden afrikanischen Ländern als stürmische See, in der die Missonare unvorhersehbarer Gewalt ausgesetzt gewesen seien. Etliche seiner Mitbrüder , so Pfaff seien ums Leben gekommen, auch er sei dem Tod drei Mal von der Schippe gesprungen.

Eine schöne Erinnerung hatte Pfaff an seine Primiz in Horb. Ganz Dormettingen sei dorthi gekommen, und die Heimatgemeinde habe ihm zum Abschied einen Werkzeugkasten geschenkt, den er in Uganda mindestens so oft verwendet hätte wie die Heilige Schrift.

Nächstenliebe predigen und praktizieren war stets das Leitmotiv aller Patres in der Missionin Afrika – und ist es in Haigerloch bei der Betreuung der zum Teil hochbetagten Patres immer noch. Das war auch bei dem Gottesdienst in der Kapelle des Missionshauses spürbar.