Der Landkreis will 2015 den Belag auf der Stettener Straße erneuern. Für die Stadt eine gute Gelegenheit, den Abwasserkanal und die Wasserleitung zu erneuern. Der Haken daran: Das kostet richtig viel Geld. Foto: Archiv/Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbau der Stettener Straße mit Kanal und Wasser: Gemeinderat muss fehlende Haushaltsmittel bewilligen

Von Thomas Kost

Haigerloch-Stetten. Woher nehmen und nicht stehlen? Der Landkreis will den welligen Belag der Stettener Straße erneuern. Eine ideale Gelegenheit, darunter den Abwasserkanal aufzudimensionieren und die alte Wasserleitung auszutauschen. Aber...

...der Stadt schlagen für die Umsetzung dieser Hausaufgabe auf 260 Metern Straßenlänge zwischen Rat- und Feuerwehrhaus sehr wahrscheinlich Kosten in Höhe von 700 000 Euro zu Buche. Und woher dieses Geld kommen soll, ist noch nicht ganz klar. Der Gemeinderat müsse darüber entscheiden, ob er Mittel für die Stettener Straße in den nächstjährigen Haushalt aufnehme oder nicht, meinte der städtische Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck.

Die beachtliche Kosten erklärt sich nach den Erläuterungen des Hauptamtleiters in erster Linie aus der geplanten Aufdimensionierung des Abwasserkanals, mit der man Engpässe in der Entwässerung beseitigen will. Der Kanal wird sukzessive von 400 auf 500 und dann auf 900 Millimeter Durchmesser aufdimensioniert. Das kostet natürlich, weil entsprechender Tiefbau notwendig ist, um Rohre solcher Dimensionen zu verlegen. Aber auch die Wasserleitung ist in einem schlechten Zustand.

Außerdem muss die Stadt auch die Randsteine aus Granit auf ihre Kosten verlegen, was ein bisschen paradox klingt, weil es vor allem der schwere Durchgangsverkehr ist, der die Randsteine ruiniert hat. Aber die gesetzlichen Regelungen zur Kostentrennung zwischen Kreis und Stadt bei Baumaßnahmen auf Kreisstraßen, sprächen laut Schluck eine klare Sprache.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt, dass sich die Kosten unter günstigsten Umständen noch um etwa 50 000 Euro reduzieren könnten. Es kommt darauf an, ob der zu erwartende Erdaushaub auf eine so genannte DK0-klassifizierte Deponie muss oder nicht. Der Stettener Ortschaftsrat war sich darin einig, dass man bei den Beratungen des Haushaltes darum kämpfen müsse, die Mittel zu kriegen, zumal offenbar der Landkreis auch drängt und die Maßnahme nächstes Jahr umsetzen will.

Anwohner der Milan- und Sperberstraße werden sich auf provisorische Straßenverhältnisse über den Winter einstellen müssen. Für die Fertigstellung der Belagsarbeiten hat es nach Auskunft im Ortschaftsrat leider nicht gereicht. Wenn’s im Frühjahr weitergeht, so schätzt Hauptamtsleiter Schluck, wird es noch acht Wochen in Anspruch nehmen, bis die Straße fertig ist.