So macht Schule Spaß: Voll konzentriert machen Grundschüler am Gymnasium ein naturwissenschaftliches Experiment. Immer begleitet von etwas älteren Schülern oder Schülerinnen des Gymnasiums, den so genannten Naturwissenschaftspaten, kurz auch Nawipats genannt. Foto: Zopf Foto: Schwarzwälder-Bote

Kooperationsprojekt: Grundschüler dürfen am Gymnasium wissenschaftlich experimentieren

Von Sandra Zopf

Haigerloch. Am Gymnasium wird die Kooperation mit den umliegenden Grundschulen großgeschrieben. Zwei Projekte sollen die Kontakte zur Grundschule und die gegenseitige Zusammenarbeit intensivieren und festigen.

Wer am Dienstag- und Mittwochnachmittags in die naturwissenschaftlichen Räume des Gymnasiums blickt, findet neuerdings jede Menge wuselnde, mit Schutzbrillen ausgestattete Dritt- und Viertklässler. Eifrig füllen sie Reagenzgläser, erhitzen Substanzen oder notieren Versuchsergebnisse notiert. Größere Schüler und Schülerinnen leiten die Grundschüler an und gehen ihnen zur Hand. Die Lehrer und Lehrerinnen werden nur als Aufsicht im Hintergrund benötigt.

Szenen aus dem Experimentiernachmittag am Gymnasium Haigerloch, zu dem alle umliegenden Grundschulen eingeladen sind. Schüler und Schülerinnen der Klasse 9 und 10, die das Fach Naturwissenschaft und Technik (NWT) gewählt haben, wurden in diesem Schuljahr zu Naturwissenschaftspaten (Nawipat) ausgebildet. Sie sind Experten und Anleiter für vier kleine Alltagsexperimente.

Das Nawipat-Projekt wurde bislang an vier Nachmittagen angeboten und die Resonanz der Grundschulen war sehr positiv. Den Kindern machen die Experimente viel Spaß, der Ausflug ans Gymnasium und in die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume beeindruckt sie.

Die Patenschaft soll bei den Grundschülern die Neugier und Freude am naturwissenschaftlichen Arbeiten wecken, die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums lernen in der Rolle des Lehrenden Verantwortung zu übernehmen und was es bedeutet, ein guter Anleiter zu sein. Außerdem wird die Kommunikation unter den Schulen gefördert.

Insgesamt sind zwölf solcher Nachmittage in diesem Schuljahr geplant, bei lediglich zwei Veranstaltungen gibt es noch Plätze.

Die Kommunikation unter den Lehrkräften der Schulen wird ebenfalls gepflegt. 13 Lehrerinnen aus sämtlichen umliegenden Grundschulen waren Ende November zu Gast am Gymnasium, um sich über Inhalte, Methoden und Ziele in den Hauptfächern auszutauschen, damit der Übergang von Klasse 4 nach Klasse 5 so reibungslos wie möglich erfolgen kann.

Die Kooperation wird seitens des Gymnasiums von Jutta Wolf organisiert, sie steht außerdem als Expertin für das Fach Englisch zur Verfügung. Vom Gymnasium waren ebenfalls ein Mathematiklehrer und eine Deutschlehrerin vertreten. Das Kooperationskonzept sieht vor, über einen längeren Zeitraum immer wieder im Gespräch zu bleiben und sich gegenseitig im Unterricht zu besuchen.