Die Kraft des Wassers: Deutlich ist zu erkennen, wie stark es die Stettener Ortsdurchfahrt bei dem Starkregen vom Montag auf Dienstag angehoben hat. Wasser ist aus dem Abwasserkanal darunter ausgetreten und hat den ganzen Unterbau nach oben gedrückt. Foto: R. Schäfer Foto: Schwarzwälder-Bote

Unwetter: Massiver Schaden an einer Stelle der Stettener Ortsdurchfahrt / Vollsperrung veranlasst

Ein Schreck für die Anlieger und eine böse Überraschung für die Stadt. Der starke Regen in der Nacht von Montag auf Dienstag hat ein kurzes Stück der Stettener Ortsdurchfahrt massiv beschädigt.

Haigerloch-Stetten. Schon mit dem bloßen Auge ist es zu erkennen. Die Ortsdurchfahrt hat sich dort, wo die kleine Seitenstraße "Im Kreuzergärtle" einmündet, am Rand und am Schachtdeckel in der Straßenmitte gleich um mehrere Zentimeter in die Höhe gewölbt. Auch den Gehweg auf einer Seite hat es "gelupft" und die gepflasterte Fläche vor einem Privathaus hat Schaden genommen.

Wie konnte das passieren? Nun, in der Nacht von Montag auf Dienstag ging in Stetten ein massiver Regen nieder mit einer Niederschlagsmenge von schätzungsweise 40 Litern auf den Quadratmeter. Und dabei ist Wasser aus dem offensichtlich undichten Abwasserkanal ausgetreten, der unter der Stettener Straße verläuft. Die Kraft und Masse des Wassers war so gewaltig, dass es an dieser Stelle den Unterbau der Straße nach oben gedrückt hat und sich letztendlich sogar der Asphalt wölbte.

Weil die Stettener Ortsdurchfahrt eine stark befahrene Straße ist, musste die Stadtverwaltung zusammen mit der Straßenbauverwaltung rasch reagieren und aus Sicherheitsgründen eine Vollsperrung erlassen. Wer zur Bundesstraße hin will – oder auch umgekehrt von unteren Stettener Ortsende Richtung L 410 (Straße zwischen Haigerloch und Rangendingen) – muss einen kleinen Umweg an der Werkrealschule vorbei über den Heer- und Brucknerweg in Kauf nehmen.

War das jedoch ein Schaden, der so irgendwann wahrscheinlich war? Vielleicht kann man das so sehen. Dadurch, dass im Laufe der Jahrzehnte im oberhalb der Ortsmitte liegenden Gebiet "Baumäcker" immer mehr Häuser dazukamen, geriet der alte Kanal, der vom Kreuzergärtle in Richtung Stettener Straße läuft zwangsläufig an seine Belastungsgrenze.

Auch Anlieger sehen das so. Sie berichteten gegenüber unserer Zeitung, dass bei starkem Regen öfters Wasser aus dem Schacht sprudelte und es für sie nichts Ungewöhnliches sei, den Kanal rauschen zu hören, da er meist voll sei.

Dennoch wird der Kanal aller Voraussicht nach erst einmal nur in seinem Ist-Zustand erneuert. Auch das wird schon teuer genug. Eine Aufdimensionierung des Kanals allein an dieser Stelle, so erklärt der städtische Haupt- und Bauamtsleiter Hans-Martin Schluck, bringe nichts. Um die Situation grundlegend zu ändern müssten die Kanaldimensionen im ganzen Umfeld neu berechnet werden.

Nichtsdestotrotz ist Eile geboten, denn die Straße kann ja nicht ewig gesperrt bleiben. Man habe schon Kontakt mit Baufirmen aufgenommen, so Schluck. Er hofft, dass die Malaise in den nächsten sieben bis zehn Tage behoben werden kann.