So könnte es aussehen: Stettens Ortsvorsteher Konrad Wiget mit einigen Beispielen zur Gestaltung von Urnenstelen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat Stetten macht sich Gedanken über Urnenstelen auf dem Friedhof

Von Thomas Kost

Haigerloch-Stetten. In südlichen Ländern ist sie seit langem Bestandteil der Begräbniskultur, in Haigerloch soll es diese Form der Bestattung aber auch bald geben: Die Urnenwand, auch Kolumbarium genannt. Als Standorte dafür sind die Friedhöfe in Haigerloch und Stetten vorgesehen.

Keine anderer Haigerlocher Teilort außer der Kernstadt und Stetten hat bisher Bedarf oder Interesse an dieser schlichten und so gut wie pflegefreien Begräbnisform signalisiert. Also hat sich lediglich der Ortschaftsrat Stetten seit einiger Zeit über die Gestaltung einer solchen Urnenwand Gedanken gemacht. Zwar sind auch auf diesem Gebiet der Fantasie (und auch dem Geldbeutel) praktisch keine Grenzen gesetzt, der Ortschaftsrat will aber erst einmal klein anfangen. Zunächst möchte man sehen, ob und wie sich eine Nachfrage nach solchen Begräbnissen entwickelt.

Wobei der Begriff Urnenwand leicht irreführend ist, denn man will keine lange Wand oder Mauer zur Unterbringung der Totenasche bauen, gedacht ist eher an zwei frei stehende Urnenstelen mit jeweils drei Fächern.

Ein paar Modelle verschiedener Hersteller ("RW Best", "Kronimus") für solche Stelen hatte Ortsvorsteher Konrad Wiget am Dienstag mitgebracht, als sich der Ortschaftsrat auf dem Friedhof nach einem geeigneten Standort umsah. Dieser war schnell gefunden: Die freie Fläche genau gegenüber der Leichenhalle sah man als am besten dafür geeignet an. Zudem gibt es natürlich noch etliche Detailfragen zu klären. Eine Stele aus hochwertigem Edelsplittbeton ist günstiger als eine aus Granit, verwittert dafür vielleicht etwas früher.

Im Moment ist der Ortschaftsrat allerdings zu keiner Entscheidung gedrängt, es ging am Montag eher darum, einen ersten Eindruck zu gewinnen. Nach den Sommerferien, so Ortsvorsteher Konrad Wiget, könne man sehen, was machbar sei und sich ein Modell überlegen.

Matthias Deppert hatte zuvor bei der regulären Sitzung im Rathaus den Vorschlag gemacht, bei der Metzgerei Klingenstein einen Fußgängerüberweg zur Sicherheit der Schulkinder zu schaffen. Sein Ratskollege Walter Stocker wies auf die Schwierigkeit dieses Unterfangens hin: Seit 30 Jahren kämpfe man ergebnislos um den Zebrastreifen auf der Kreisstraße, stets sei er mit den Argumenten "mangelnde Fußgängerfrequenz" oder "zu geringes Verkehrsaufkommen" abgelehnt worden.

Die Ortschaftsverwaltung will aber einen neuen Anlauf machen und dazu eine Fußgängerzählung bei der Metzgerei und eine Verkehrszählung bei der Bushaltestelle in der Salinenstraße anregen.

Ortsvorsteher Konrad Wiget gab außerdem bekannt, dass die Glückaufhalle in den letzten drei Wochen der Sommerferien geschlossen wird, weil man die Schlösser austausche. Den Vereinen werde dies noch mitgeteilt. Außerdem beabsichtige die Stadt, den Abbruch der alten "Sonne" im Paket mit dem Abbruch dreier Häuser am Trillfinger Dorfplatz (wir haben berichtet) auszuschreiben. Sie habe deshalb die Planunterlagen für das Gebäude bei der Ortschaftsverwaltung angefordert.