Ein beeindruckendes Zeugnis ihres Leistungsspektrums lieferte die Musikkapelle Owingen beim Jahreskonzert unter der Leitung von Frank Schnell. Foto: Schoder Foto: Schwarzwälder-Bote

Fulminantes Jahreskonzrt der Musikkapelle Owingen / Von europäischen Metropolen bis nach Japan

Von Christoph Schoder

Haigerloch-Owingen. Beim Jahreskonzert kann ein Verein immer zeigen, was er zu leisten im Stande ist. Entsprechend anspruchsvoll war das Programm, der Kapellen der Musikkapelle Owingen am Samstag.

Den Auftakt bildeten die Musikerinnen und Musiker der Minijugendkapelle, die aus der Kooperation Schule-Verein vor zwei Jahren hervorging. Im nächsten Jahr soll es sogar eine eigene Bläserklasse geben. Bei den Stücken "Maxi und Mini" von Jan de Haan und "Countdown" von Adrian Falk, unter der Leitung von Moritz und Iris Stiefel, brachten die Musikanten ihre Begeisterung für die Musik zum Ausdruck. Dies galt vor allem beim Countdown, der vocal angezählt wurde. Die musikalische Gesamtleitung des ersten Programmblocks hatte Frank schnell.

Ihm folgte ein gemeinsamer Auftritt der Mijuka zusammen mit der Jugendkapelle.

Die aufgestockten Register gaben der Filmmusik "Dead Man’s Chest“ aus "Pirates of the Caribbean" eine sehr emotionale Färbung. Der Auftritt der Jugendkapelle war der letzte Auftritt in dieser Besetzung. Nach sechs Jahren wechseln die Mitglieder am Ende der Sommerpause ins aktive Kader der Mko.

Mit dem Stück "Free World Fantasy" verliehen sie der Sehnsucht nach einem Leben ohne Krieg des Komponisten Jacob de Haan ein ausdrucksstarkes Profil. Im Anschluss an diese Hymne auf den Frieden, galt das Augenmerk des Ensembles der Intonation des musikalischen Kontrapunktes. Im Lied "Pachebel’s Canon" variiert ein Motiv in verschiedenen Klangrichtungen.

Das Finale des Auftritts der Jugendkapelle bestand aus dem Song "Can you Feeling the Love tonight". Der Hit von Komponist Elton Jon brachte das Publikum zum Dahinschmelzen. Als Zugabe wurde der "Colonell Bogey March" gegeben. Dirigent Markus Bieger war es mit seiner fleißigen Probenarbeit gelungen, aus seiner Kapelle einen homogenen Klangkörper zu formen, der sich wohl reibungslos in das große Blasorchester integrieren lassen wird.

Dieses übernahm nach der Pause souverän das musikalisch Zepter und die Zuhörer mit auf eine musikalische Weltreise. Komponist Klaus-Peter Bruchmann ist Meister der sinfonischen Unterhaltungsmusik sowie der konzertanten Blasmusik. Mit dem Stück "L’Avenue" beschreibt er das bunte Treiben auf der Flaniermeile einer Europäischen Metropole. Allerhand Zitate und Anleihen verschiedener Stilrichtungen unterstrichen das turbulente, pulsierende Stadtleben.

Es folgte ein Stop in der Mailänder Scala mit der Ouvertüre aus der Oper "Die diebische Elster - la gazza ladra".

Traurigkeit, Wut aber auch Glück: Dafür steht die asiatische Dämonin "Han-nya". Im Buddhismus ist sie auch ein Symbol für das dualistische Lebensprinzip. Deshalb erfolgte die Anmoderation auf japanisch. Die kompositorische Darstellung des verrückten Dämonentanzes des Kiny Matsuura entführte die Zuhörer in eine fremdartig anmutende Klangwelt.

Das sich anschließende Werk "Around the World in 80 Days" von Otto M. Schwarz fasste die Musik der ganzen Welt in einem Stück zusammen, bis das Finale "Hananoki" wieder in das Land der untergehenden Sonne führte. Dieser Konzertmarsch des Komponisten Hiroshi Hoshina wird häufig ausgewählt, um Japan zu repräsentieren.

Traditionell bildete der "Radetzky Marsch" als Zugabe den Schluss eines fulminanten Jahreskonzerts.