240. Schäferjahrtag: Bernhard Bitterwolf Gast beim Zunftabend
Haigerloch-Trillfingen (tk). Ihren 240. Jahrtag feiert die Schäferzunft Trillfingen am kommenden Montag, 24. Oktober. Sie ist damit die mit Abstand älteste noch existierende Vereinigung im Raum Haigerloch.
Die Zunft verehrt den Heiligen Wendelin, den Schutzheiligen der Landwirte und Patron des Viehs. Seine Verehrung blühte in der Barockzeit regelrecht auf. Und aus dieser Epoche, nämlich aus dem Jahr 1780, stammt auch der Stiftungsbrief der Schäferzunft, die den Ablauf des Schäferjahrtags genau regelt.
Dieser beginnt am Montag um 9 Uhr mit einem Seel- und Lobamt in der Wendelinskapelle, bei der Zunft- und Kerzenmeister eine Kerze zum Gedenken an die Verstorbenen entzünden. Danach ist Rechnungsabhör und "Gabelfrühstück" im Vereinsheim.
Seit einigen Jahren bemüht sich die Schäferzunft um ihren Vorsitzenden Martin Beuter darum, beim Schäferjahrtag Künstler nach Trillfingen zu bringen, die in Verbindung mit schwäbischer Mundart oder der Pflege schwäbischen Kulturgutes stehen.
Das ist auch diesmal gelungen. Neben der Bauernkapelle Trillfingen wird nämlich Bernhard Bitterwolf, Dozent an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee beim Zunftabend ab 19.30 Uhr im Trillfinger Vereinsheim auftreten.
Der Vollblutmusiker aus Haisterkirch greift mit Lust in die Kiste der regionalkulturellen Kleinodien und nimmt sich der in Vergessenheit geratenen alten schwäbischen Lieder und Tänze an.
Volkslieder mit zum Teil sehr direkten Texten werden von Bitterwolf in den jeweiligen historischen Kontext eingebettet und auf Originalinstrumenten begleitet. "Geräte" wie Piffel, Sackpfeife, Drehleier, Scheitholz, Landsknechtstrommel und Krummhorn bringt der Künstler neben Akkordeon und Gitarre zum Tönen, Klingen, Pfeifen und Rauschen.
Passend zu den Musikstücken zitiert Bitterwolf auf seinem Gang durch die Kulturgeschichte Schwabens auch Dichter und Denker von früher und heute.
