Nach altem Brauch überreichte Kerzenmeister Berthold Schwarz (rechts) im Namen der Schäferzunft die Gedächtniskerze für das Gnadenbild des Heiligen Wendelin an Zunftmeister Martin Beuter (links) und Pfarrer Dieter Mayer. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder-Bote

Gestern wurde der 238. Schäferjahrtag in Trillfingen begangen / Sinkende Mitgliederzahlen bereiten Sorgen

Von Carola Lenski

Haigerloch-Trillfingen. Die Schäferzunft Trillfingen beging gestern ihren 238. Jahrtag. Ein Seel- und Lobamt in der Wendelinuskapelle, feierlich zelebriert von Pfarrer Dieter Mayer, gingen der Rechnungsabhör und dem Gabelfrühstück am Vormittag im Vereinsheim voraus.

Sorgen machen dem Verein die sinkenden Mitgliederzahlen. Im letzten Jahr zählte er noch 224 Vereinsmitglieder. Bedingt durch Todesfälle und Kündigungen sind es heuer 30 weniger. Derzeit kommen 118 Mitglieder aus Trillfingen und 76 von auswärts, informierte Zunftmeister Martin Beuter. Die Mitgliedschaft aufgekündigt hat auch Hermann Schwörer, ehemals Bundestagsabgeordneter. Er gab aber seine Zusage, dass die Schäferzunft künftig mit einer Spende aus seiner Stiftung bedacht wird. Einen Betrag nannte er jedoch nicht. Auch das um zwei Personen geschrumpfte Helferpersonal im Vereinsheim bereitet Beuter Sorgenfalten.

Allerdings konnte der Zunftmeister heuer eine bessere Teilnahme an der Rechnungsabhör verbuchen als 2013. Fünf Frauen waren der Einladung, die beim letzten Schäferjahrtag von Martin Beuter und Kerzenmeister Berthold Schwarz explizit an die Frauen ausgesprochen wurde, gefolgt.

Auch Ortsvorsteher Hermann Heim und Bürgermeister Heinrich Götz waren mit von der Partie.

"Wenn sich die Teilnahme künftig weiter in dieser Größenordnung bewegt, kann man damit leben", merkte Zunftmeister Beuter an.

Eine Herausforderung an Beuter stellte der Inhalt einer an den Verein gerichteten E-Mail dar. Dieser enthielt die Kündigung eines aus Trillfingen stammenden Vereinsmitglieds mit der Aufforderung, dass man den im 18. Jahrhundert gegründeten und nicht mehr zeitgemäßen Verein, doch einfach sterben lassen solle. Beuter will diesem Vorschlag jedoch auf keinen Fall folgen und sich jedoch auch weiterhin für die Brauchtumspflege einsetzen: "Ich werde auch künftig mein ganzes Herzblut in den Verein einbringen".

Beuters Protokollbericht informierte über das vergangene Vereinsjahr. Der Kassenbericht wies ein gutes Plus auf.

Besonderen Dank richtete Beuter an die Ortschaftsverwaltung für die Aufbewahrung des Stiftungsbriefes; Franz Gaus, der auch heuer wieder die Zunftkerze und zusätzlich einen Geldbetrag spendete; die Helfer im Vereinsheim; Pfarrer Dieter Mayer für die schöne Gestaltung des Seel- und Lobamts; Mesnerin Ulrike Seifer; Heidi Wimmer für Verzierung der Zunftkerze und Organist Karl Müller für die musikalische Begleitung an der Orgel in der Wendelinskapelle. Von Müller stammen übrigens Melodie und Satz des St. Wendelinsliedes (1978).