Junge kasachische Lehrerin Saule Naurzbaeva sammelt Erfahrungen an der Witthauschule

Von Birgit Fechter

Haigerloch. Von Kasachstan nach Haigerloch ist es ein weiter Weg: Saule Naurzbaeva hospitiert derzeit an der Witthauschule.

Die junge Frau ist in ihrer Heimat Deutschlehrerin an einem mehrsprachlich orientierten Gymnasium, gleichzeitig einer "Versuchsschule für Deutsch" in der kasachischen Hauptstadt Astana. Nach Haigerloch kam sie über das Pädagogische Austauschinstitut, ein Programm der EU im Schulbereich. Von dort erhielt sie eine Art Stipendium, mit der sie den Aufenthalt finanziert. Den Kontakt hatte noch der frühere Schulleiter Harald Schempp hergestellt. Saule wohnt während ihres Aufenthalts bei Angelika Pieper in Bittelbronn, die sie auch betreut, mit ihr zusammen Berichte verfasst und so weiter.

In Astana unterrichtet Saule Kinder der dritten Stufe im Alter von acht bis neun Jahren. Daher wurde sie auch in der Witthauschule der Klasse 3b von Ursula Schönleber zugeteilt. Dort gefällt es ihr gut. Sie ist überrascht über die Disziplin, mit der die deutschen Kinder lernen, und über deren selbstständige Arbeitsweise.

Saule Naurzbaeva hat Dinge aus ihrer Heimat mitgebracht wie Stoffpuppen, Kopfbedeckungen, Fähnchen oder sogar Schokolade. Sie wurden im Klassenzimmer zu einer kleinen Ausstellung aufgebaut. Und die Kinder freuen sich über die Abwechslung im Unterricht und vor allem die Mädchen sind ganz erpicht darauf, mit Saule die Pause zu verbringen, erzählt Angelika Pieper.

Die bevorstehende Weihnachtszeit ist für die junge Kasachin ein wichtiges Thema. Sie hat auch zu diesem Thema schon einiges an Unterrichtsmaterial für den Unterricht in ihrer Heimat gekauft, wo großes Interesse an deutschen Traditionen besteht. Der Deutsch-Unterricht in Astana, so erzählt sie, laufe spielerisch ab, weil die Kinder Spaß am Lernen der neuen Sprache haben sollen. Ende des Monats kehrt sie dorthin zurück.

Damit ist das Abenteuer Deutschland für die junge Lehrerin aber noch nicht abgehakt: Diese Woche hat sie erfahren, dass sie für das kommende Jahr noch ein Stipendium des Goethe-Instituts für einen weiteren Aufenthalt an einer Deutschen Schule bekommen hat. Und nach ihren positiven Erfahrungen an der Witthauschule ist ihre Freude darüber umso größer.