Ihre Meinung ist gefragt: Eine von drei Gemeinderäten auf den Weg gebrachte Umfrage zur Zufriedenheit der Bürger mit der Arbeit von Bürgermeister Heinrich Götz ist in aller Munde. Foto: Kost

Vorwurf: Grenzüberschreitender Eingriff in den Bürgermeister-Wahlkampf. Erste Antworten sind schon da.

Haigerloch - Sind das kritische Fragen, die man stellen darf oder ist das ein Grenzen überschreitender Eingriff in den Bürgermeisterwahlkampf? Eine ganzseitige Veröffentlichung in den "Haigerlocher Mitteilungen" am vergangenen Donnerstag ist Gesprächsthema in der Stadt.

Die drei Gemeinderäte Hans Wiest (CDU), Nadine Reiband (SÖL) und Manuel Schmoll (SÖL/SPD) hatten die Bevölkerung unter dem Schlagwort "Hand aufs Herz: Wie zufrieden sind sie mit unserem Bürgermeister?" dazu aufgerufen, ihre "ehrliche Meinung" zu sagen und um eine Bewertung der Arbeit von Amtsinhaber Heinrich Götz gebeten.

Und zwar in Form einer Art Fragebogen, in der man ankreuzen kann, ob man "Mit der Leistung von Dr. Heinrich Götz als Bürgermeister und mit der Entwicklung Haigerlochs" zufrieden beziehungsweise nicht zufrieden ist. Die zweite Frage lautet: "Bei der Haigerlocher Bürgermeisterwahl am 9. November 2014 hoffe ich auf einen Wechsel", hier kann man das Kreuzchen bei "Ja" oder "Nein" setzen.

Dazu kommen zwei so genannte offene Antwortrubriken, die Platz für etwas ausführlichere Darlegungen einräumen. Die eine lautet: "Was mir an Haigerloch gefällt, was gut funktioniert", die andere: "Was mir nicht gefällt, was sich ändern sollte".

Unter Angabe der Adresse kann man die Umfrageseite ausfüllen, ausschneiden und entweder per Post an Hans Wiest schicken oder die Fragen per E-Mail beantworten.

Wie eingangs erwähnt, wurde die Aktion in der Bürgerschaft zunächst mit geteilter Meinung aufgenommen, zumindest den ersten Reaktionen nach. Auch nach Angaben des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Hans Wiest gegenüber unserer Zeitung fiel die erste Resonanz geteilt aus. Wiest: "Es sind bereits Rückmeldungen eingegangen, sowohl positive als auch negative." Für eine Bewertung sei es aber noch zu früh, man müsse den Leuten noch ein bisschen Zeit für ihre Antworten lassen.

Und wie wollen die drei Stadträte mit dem Ergebnis der Fragebogenaktion umgehen? Laut Wiest sei auf jeden Fall an eine Veröffentlichung gedacht. Aber in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt sei noch offen. Nicht daran gedacht sei, daraus eine Veranstaltung für die Bevölkerung machen. Stattdessen werde man das Umfrage-Ergebnis vermutlich eher über Presseorgane publizieren. Wann genau? Hans Wiest könnte sich vorstellen, dass das schon im Laufe der kommenden Woche geschieht.

Vorwürfe, man wolle mit der Aktion die wahlmündigen Bürger beeinflussen oder sogar gegen den Amtsinhaber Stimmung machen, weist er zurück. Es sei nicht die Absicht, Bürgermeister Heinrich Götz an den Pranger zu stellen, sondern es gehe ganz allgemein darum, die Leute dafür zu sensibilisieren, dass eine Bürgermeisterwahl stattfindet. Laut Wiest gäbe es Leute, die das gar nicht wüssten, beziehungsweise sich damit bisher noch nicht beschäftigt hätten.

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