Manuel Hagel spricht beim CDU-Kreisparteitag in Haigerloch. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: CDU-Kreisparteitag in Gruol / Delegierte benannt

Haigerloch-Gruol. Von spannenden Zeiten hat die CDU-Kreisvorsitzende Nicole Hoffmeister-Kraut beim CDU-Kreisparteitag im Saalbau in Gruol angesichts der Koalitionsverhandlungen im Bund gesprochen. Hoffmeister-Kraut lobte die Mitglieder vor Ort für deren Wahlkampf-Einsatz. Sie habe sich jedoch ein besseres Ergebnis gewünscht. Obwohl die CDU stärkste Kraft und die einzige verbliebene Volkspartei sei, seien die Verluste ernüchternd. Besorgniserregend nannte sie, dass 12,6 Prozent der Wähler zur AfD, einer "regierungsunwilligen und regierungsunfähigen Partei", abgewandert seien.

Bei der Neuausrichtung der CDU sei auch der Kreisverband gefordert. Es müsse gefragt werden, wie die Menschen wieder erreicht werden könnten. Es sei wichtig, Fehler einzugestehen, zum Beispiel in der Flüchtlingsfrage.

Die wirtschaftliche Entwicklung sei kein Selbstläufer, so die Wirtschaftsministerin. Die Weichen müssten für Zeiten gestellt werden, in denen es nicht mehr so gut laufe.

Hoffmeister-Kraut erteilte dem "Diesel-Bashing" eine Absage. Den Absturz in der Bildung nannte sie eine Katastrophe, gleichzeitig zeigte sie sich zuversichtlich, dank der Bildungsministerin Susanne Eisenmann die Probleme lösen zu können.

Einen temperamentvollen Auftritt legte Manuel Hagel, Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg und Landtagsabgeordneter für den Alb-Donau-Kreis, hin. Bei der Rückgewinnung abgewanderter Wähler will er auf die Frage der kulturellen Identität setzen, die die CDU klug beantworten müsse. Hagel beschwor die Werte liberal, christlich-sozial und konservativ auch in Abgrenzung zur SPD und zur FDP.

Allen jungen Menschen müssten die gleichen Chancen eröffnet werden, wenn sie bereit seien, sich dafür anzustrengen. Hagel, gelernter Bankkaufmann, wandte sich gegen das "Abitur für jeden": Man könne das Land nicht nur mit Akademikern umtreiben. Ein Meister sei genauso viel wert wie ein "Master".

Das C im Parteinamen stehe für ein christliches Menschenbild, das niemanden ausschließe. Der CDU-Konservatismus bedeute nicht Rückschritt, sondern das Bewahren von Werten bei wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Fortschritt.

Der Musikverein Gruol hatte den Abend eröffnet, die Kolpingfamilie bewirtete.

 Die Ergebnisse der Delegiertenwahlen: Bundesparteitag: Nicole Hoffmeister-Kraut, Dörte Conradi; Landesparteitag: Dörte Conradi Frank Schroft, Günther-Martin Pauli, Roland Tralmer, Marianne Dirié; Bezirksparteitag: Jutta Knipp, Dörte Conradi, Günther-Martin Pauli, Annette Widmann-Mauz, Roland Tralmer, Joachim Rebholz, Anna Heller, Marianne Dirié, Irmgard Weiß, Eugen Straubinger, Jörg Hugendubel, Klaus May, Anton Böhringer, Nico Rewes, Monika Hipp. Neuer Mitgliederbeauftragter ist Armin Bachmeyer aus Bisingen.