111 Jahre Narrenzunft: Landschaftstreffen ein gelungener Mix aus Brauchtum und närrischem Spaß

Haigerloch. Da sage noch einer, in Haigerloch sei nie was geboten. Drei Tage lang feierten die Narren im Felsenstädtle Fasnet, dass die Heide wackelt. Es war eine gelungene Mischung aus schwäbischer-alemannischer Traditionspflege und närrischem Partyspaß.

Am Samstag gehörten die Straßen und Gassen als Allererstes dem ganz jungen Volk Ein Kinderumzug zog in die Witthauhalle und feierte dort ausgelassen Fasnet.

Einen ersten Eindruck von den faszinierenden Elementen, welche die schwäbisch-alemannische Fasnet ausmachen, bekam man dann am Samstagnachmittag auf dem alten Feuerwehrhausplatz in der Haigerlocher Oberstadt zu sehen.

Haigerlochs Zunftmeister Hartwig Eger kommentierte dort die Auftritte von sieben Narrenzünften: Die Ahlande aus Rottenburg tanzten genauso wie die Kiebinger oder Hirrlinger Butzen, die Narrenzunft Empfingen stellte sich vor und besonders illustre Gäste waren die Fasenickl aus oberbayerischen Kipfenberg. Deren Goaßlschnalzer sorgten für mächtig Eindruck.

Brauchtumsvorführungen aus der schwäbisch-alemannischen Fasnet, Narrentänze und Auftritte von Fanfarenzüge und Fasnetsmusiken standen auch am späteren Abend in der Witthauhalle im Vordergrund. Zunftmeister Hartwig Eger kam dabei zu einer besonderen Ehre: Die Narrhalla Hechingen schnappte ihn sich und verpasste ihm den Butzenschlag auf den Allerwertesten.

Nahezu gleichzeitig erreichte in der Zeltstadt nahe der Halle die närrische Stimmung ihren Siedepunkt. In den dortigen Zelten sammelte sich vor allem das jüngere Narrenvolk und feierte ausgelassen Fasnet.

Ausgelassene Fasnetsstimmung herrschte schon am Freitagabend in der sehr gut gefüllten Witthauhalle beim Auftakt des großen Narrentreffens. Zwölf Narrenvereine oder Narrenzünfte bestritten das abwechslungsreiche Programm. So bekamen die gut gelaunten Gäste Showtänze, schaurig-schöne Hexentänze oder Guggenmusik beziehungsweise Fasnetsmusik serviert. Für den peppigen Auftakt sorgten die "Hudelgai-Bätscher" aus Hechingen, ehe das Männerballett "Schälripple" aus Bad Imnau seinen Tanz "Pizza Mafiosi" präsentierte Ganz dem Rock ’n’ Roll widmete sich das Hofballett Empfingen. Die Hechinger Lumpenmusik marschierte zum extra für diesen Tag einstudierten Haigerlocher "Bräutelmarsch" auf die Bühne, und beim Tanz des Balletts der Narrenzunft Fischingen drehte sich alles um Russland. Mit von der Partie waren auch die Schnorchel-Huaschter aus Hechingen und die Weildorfer Notenquäler. Das Publikum klatschte und schunkelte bei den Auftritten begeistert mit und zog auch mit eine Polonaise durch die Halle.