Ein Waldkindergarten in Hart kann 2014 realisiert werden – vorausgesetzt die Anmeldezahlen stimmen.

Haigerloch - Der Gemeinderat hat am Dienstag grundsätzlich Ja zu einem Waldkindergarten in Hart gesagt. Aber es ist ein Ja mit Bedingungen.

Der Kindergarten soll nur zu realisiert werden, wenn er mit mindestens zwölf Kindern startet. Zudem müssen mindestens 50 Prozent davon aus dem Stadtgebiet sein.

Prinzipiell soll ein Waldkindergarten im kleinsten Haigerlocher Stadtteil wieder ein Kinderbetreuungsangebot ermöglichen, nachdem der örtliche Kindergarten im Sommer 2012 mangels Anmeldezahlen schließen musste.

Erste Schritte auf diesem Weg hat die Stadtverwaltung bereits unternommen. Man hat sich Waldkindergärten in Bitz, Balingen und Bodelshausen angesehen und man hat im Eichwald hinter einer privaten Obstbaumanlage bereits einen geeigneten Standort ausgemacht.

Bernhard Landenberger, städtischer Kindergartenkoordinator und Nina Wannenmacher, stellvertretende Hauptamtsleiterin, stellten dem Gemeinderat die wichtigsten Eckpunkte eines solchen Kindergartens vor. Bei genügender Beteiligung könnte er im Frühjahr 2014 starten und er wäre täglich von 7.30 bis 13.30 Uhr geöffnet. Und zwar von April bis Oktober. Den Rest des Jahres könnten sich Kinder und Erzieherinnen im früheren Harter Kindergarten aufhalten. Eine Aufnahme von Kindern unter drei Jahren ist nicht vorgesehen.

Allerdings ist die Einrichtung eines solchen Kindergartens nicht zum Nulltarif zu haben. Allein 42 000 Euro wären an Investitionen fällig. Dazu zählt in erster Linie ein Bauwagen mit solarbetriebener Lichtanlage, Bio-WC, Sitzbänken, Heizung und Isolierung. Für einen solchen Wagen liegt der Stadt ein Angebot für einen Wagen in der Größenordnung von 35 200 Euro vor. Dazu kämen Ausstattungsgegenstände und auch eine Wendemöglichkeit bei der Obstanlage muss gebaut werden, damit die Kinder mit dem Auto gebracht und wieder abgeholt werden können.

Dazu gesellen sich Kosten für zwei volle Personalstellen, um den Kindergarten mit 30 Öffnungsstunden pro Woche betreiben zu können. Die Stadtverwaltung rechnet hier mit rund 80 000 Euro pro Jahr.

In der Diskussion über das Für und Wider tat sich der Gemeinderat vor allem mit der Einschätzung schwer, ab welcher Kinderzahl ein Einstieg in das Projekt sinnvoll erscheint. Während Bernhard Landenberger und Nina Wannenmacher eine Größe von sechs Kinder für ein realistisches Einstiegsziel hielten, will der Gemeinderat mindestens zwölf verbindliche Anmeldungen sehen. Von Jörg Hugendubel (CDU) kam die Idee, dass ein maßgeblicher Teil der Kinder aus dem Stadtgebiet und nicht aus Nachbargemeinden kommen soll.

Nun will die Stadtverwaltung nach den Sommerferien Informationsveranstaltungen anbieten und per Umfrage das konkrete Interesse von Eltern ermitteln.