Dirigent Jochen Stübenrath (mit blauem Musikerjackett) machte bei seinem ersten Konzert mit dem MV Gruol auch am Kontra-Fagott eine tolle Figur. Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder-Bote

Blasmusik: MV Gruol legt unter seinem neuen Dirigenten Jochen Stübenräth ein famoses Konzert hin

Haigerloch-Gruol. "Tierisch gut drauf" präsentierte sich der Musikverein Gruol bei seinem Jahreskonzert im Saalbau. Mit einem unterhaltsamen Programm verwandelte das Orchester den Saalbau quasi in einen Zoo.

Als Bühnenbild diente ein Drache, der vor einem Sonnenuntergang über dem Meer seine Kreise zog. Den Anfang machte aber die Jugendkapelle mit der "Black Forest Fantasy", der "Easy Pop Suite" und "Westward Ho!". Der Auftritt gefiel dem Publikum dermaßen gut, dass die Jungmusiker um eine Zugabe nicht herumkamen.

Die Aktivenkapelle startete mit "How To Train Your Dragon" mit der Melodie eines irischen Tanzes. Auf beeindruckende Weise stellten die Musiker den Kampf eines Wikingerdorfes gegen Drachen dar. Dabei machten die Bässe durch ihr präzises Spiel den Angriff einer Drachenhorde beinahe sichtbar. Am Ende erfolgte aber die Versöhnung mit den Fabelwesen.

Das Orchester zeigte hier viele Facetten seines Spiels. Mal traten die Flöten in den Vordergrund, dann galoppierte das Schlagwerk. Nach diesem famosen Auftakt war beim rasanten Dixieland namens "Tiger Rag" Kuscheln mit einem Tiger angesagt. Trotz des Tempos hatten die Musiker hier sogar Zeit für eine Choreografie.

Und weil man schon bei Raubkatzen war, ließ man gleich noch den "Pink Panther" über die Bühne schleichen. Vermutlich kannte fast jeder im Saal die berühmte Melodie aus "Der rosarote Panther". Es folgte das Lied "The Lion Sleeps Tonight". Das Schlagwerk bekam hier ebenfalls Raum zur Entfaltung – von wegen schlafender Löwe. Beim in das Stück integrierten Trompetensolo stellte Thomas Hipp sein Können unter Beweis.

Auch in der zweiten Konzerthälfte verblüffte der MV Gruol sein Publikum, denn bis Samstag wusste man nicht, dass Forellen marschieren können. Dann aber bewiesen die Musiker mit dem "Forellenmarsch" das Gegenteil. Hier fiel vor allem die von der Kapelle traumhaft gespielte Melodie auf, aber auch eine famose Schlagwerkeinlage durfte nicht fehlen.

Anschließend glitt "Der Schwan" über die Bühne. Hier setzte sich Dirigent Jochen Stübenrath bei seinem ersten Konzert mit dem MV Gruol ans Fagott, Stefanie Henle übernahm den Dirigentenstab. Stübenrath überzeugte bei diesem langsamen, beinahe schwermütigen Stück ebenso wie Henle am Taktstock. Auch bei "The Elephant" dirigierte sie die Musiker, Stübenrath entlockte hier dem Kontra-Fagott Töne wie ein trötender Elefant. Die anderen Musiker gingen ebenfalls derart präzise zu Werke, dass man meinte, einen schwerfälligen Elefanten über die Bühne stapfen zu sehen.

Beim Filmarrangement "The Lion King" ("König der Löwen") erklangen unter anderem die Titel "Circle of Life" und das wunderschön vorgetragene "Can you Feel the Love Tonight". Vor allem die Querflöten gefielen bei diesem Stück und Thomas Hipp setzte mit der Trompete Akzente.

Bei "Kleiner Spatz" verbreiteten Tanja Pfister und Alexander Brendle als Gesangsduo fröhliche Stimmung, bei "Drei weiße Tauben" wurde es dann romantisch. Die beiden Klarinettistinnen Eva und Lisa Müller erwiesen sich zudem als "Zwei Turteltauben" und ließen sich vom Orchester toll begleiten.

Zugaben rundeten ein gelungenes Konzert ab. Als Ansager fungierten auf humorvolle Weise Lisa Müller und Jochen Stübenrath.