Geruchsbelästigung: In Stetten trifft sich eine größere Runde zur Diskussion

Haigerloch-Stetten. Nachdem Gerüche aus dem Bergwerk bereits im Ortschaftsrat eine längere Diskussion ausgelöst hatten, beschäftigte sich wenige Tage später auch die Initiative Bürger informieren Bürger (BiB) mit dem Thema. Sie pocht darauf, das Problem endlich dauerhaft zu lösen.

Die Anwesenheit von über 30 Personen zeigt wie sehr dieses Thema die Bürger beschäftigt. Über die in jüngster Zeit wieder stärker nach außen gedrungenen Gerüche die bei der Einlagerung von Abfall im Bergwerk entstehen haben sich bekanntlich auch Bürger aus dem benachbarten Haigerloch beschwert.

BiB-Mitglied und Ortschaftsrat Achim Bauer erläuterte zunächst die nach dem "Runden Tisch" vom Bergwerk getroffenen Maßnahmen zur Geruchsreduzierung. Dem "Runden Tisch", so Bauer, sei jedoch klar, dass diese bisher nicht zu dem erhofften Erfolg geführt haben und deshalb weitere Überlegungen erforderlich seien. Auch der neue Bergwerksdirektor Werner Boehm hätte sein Interesse an einer Lösung beziehungsweise Geruchsreduzierung geäußert. Weitere Maßnahmen seitens des Bergwerk sind laut Bauer in Planung. Auch die angekündigte Möglichkeit für Bürger, Geruchsbelästigungen in einem Geruchstagebuch online auf der Homepage der Stadt zu erfassen, würde bald bereitstehen.

Ulrich Thönißen, der sich schon im Ortschaftsrat geäußert hatte, berichtete über bestehende Aufzeichnungen zu Geruchsbelästigungen und seine Erfahrungen bei Anfragen an zuständige Ämter. Die aktuelle Situation, im Eyachtal könne seiner Einschätzung nach als "Körperverletzung" betrachtet werden.

Die eigentliche Ursache der Geruchsbelästigung war an diesem Abend keine ernsthaft zu diskutierende Frage. Lothar Henle, ebenfalls Teilnehmer am runden Tisch, bestätigte dass Untersuchungen vom TÜV-Südwest den Geruch aus dem Bergwerk ebenfalls belegen und Auflagen zur Beseitigung von diesem Missstand vorliegen.

In der anschließenden Diskussionsrunde berichteten die Anwesenden über eigene Erfahrungen. Aus dem ganzen unteren Eyachtal, aus sämtlichen Wohngebieten von Stetten aber auch aus Haigerloch und Owingen liegen Beschwerden vor. Auch Richtung Trillfingen sei der stechende Geruch offenbar schon wahrgenommen worden.

Erst weitere Gespräche mit Bergwerk und Lokalpolitik suchen

Dass dieser sich in Wohnräumen, Schlafzimmern und Autos der Betroffenen festsetzt sowie den Aufenthalt auf Balkon und Terrasse vermiest, wollten die Teilnehmer nicht länger akzeptieren. Bisher ausbleibende Erfolge zur Geruchsbeseitigung sind ihrer Einschätzung nach einer Hinhaltetaktik von Wacker geschuldet.

Um ihren Unmut zu artikulieren, ist die Bürgerinitiative auch zu Aktionen bereit; die Nutzung von neuen Medien, Plakate, Versammlungen und andere öffentlichkeitswirksame Möglichkeiten wurden diskutiert. Erste Vorbereitungen dazu sollen getroffen werden.

Die Stettener Ortschaftsräte Matthias Deppert und Armin Bauer schlugen der BiB vor, zuerst weitere Gespräche mit Lokalpolitik und Bergwerk zu suchen. Den Geruch zu beseitigen sahen sie als Aufgabe des Betreibers, also der Wacker Chemie AG.

Gespannt auf die Ergebnisse vom nächsten "Runden Tisch, aber auch bereit aktiv zu werden, stimmte die BiB dieser Vorgehensweise zu.