Glückauf für die Zukunft: Nach nur einem Jahr als Chef verlässt Bergwerksdirektor Werner Boehm (großes Bild) die Wacker Chemie. Seine Aufgaben übernehmen interimsweise Michael Schulz (kleines Bild oben) und Frank Joppen (kleines Bild unten). Archivfotos: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Bergwerksdirektor Werner Boehm verlässt Stetten und die Wacker Chemie AG

Bedeutende Nachrichten aus dem bayerischen Burghausen: Werner Boehm, erst vor knapp einem Jahr als Direktor des Salzbergwerkes Stetten eingesetzt, gibt nicht nur diesen Posten auf, er verlässt auch die Wacker Chemie AG.

Haigerloch/Burghausen. Mit wenigen Zeilen hat dies die Wacker Chemie am frühen Donnerstagnachmittag bekannt geben. Der Wortlaut der Pressemitteilung: "Mit Wirkung zum 3. Juni 2017 hat Dr. Werner Boehm, Bergwerksdirektor im Salzbergwerk Stetten der Wacker Chemie AG, das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen."

Laut der Wacker Chemie AG werden unter der Regie von Dieter Gilles, Leiter des Zentralbereichs Werk Burghausen nun Michael Schulz (Leiter der Gesamtbetriebsführung) sowie Frank Joppen (Kaufmännischer Leiter) interimsweise den Betrieb im Salzbergwerk Stetten weiterführen.

Dass Werner Boehm das Unternehmen nach so kurzer Zeit wieder verlässt, kommt für Außenstehende überraschend. Nähere Angaben zu der Trennung sind von Wacker jedoch nicht zu erhalten. In Absprache mit Herrn Boehm werde man darüber keine weiteren Auskünfte geben, bittet Klaus Millrath, Leiter der Kommunikation bei der Wacker Chemie AG in Burghausen, auf Nachfrage unserer Zeitung um Verständnis.

Ob es langfristig bei der Doppel-Lösung Schulz/Joppen – zwei erfahrene Mitarbeiter der Wacker Chemie AG vor Ort in Stetten – bleibt oder wieder eine Person als Direktor die Vor-Ort-Verantwortung im Salzbergwerk übernimmt, ist ebenfalls offen. Zu solchen Fragen werde man sich in den kommenden Wochen und Monaten Gedanken machen, meinte Klaus Millrath.

Werner Boehm hatte offiziell zum 1. Juli 2016 den "Chefposten" in Stetten als Nachfolger von Alfred Höllerbauer angetreten, nachdem er zum 1. Dezember 2015 bei der Wacker Chemie AG angefangen und sich über Monate intensiv auf den "Job" in Stetten vorbereitet. Zuvor durchlief der Bergbauingenieur mehrere Stationen als Betriebsleiter und Geschäftsführer in Unternehmen der Baustoff- und Hartstein-Branche.

Werner Boehm war in einer Phase Chef des Salzbergwerkes geworden, als sich in der Bevölkerung immer mehr Verärgerung über Gerüche breit machte, die in der Folge von Abfalleinlagerungen im Bergwerk nach außen drangen.

Daraufhin hatten er und Wacker-Werksleiter Dieter Gilles im November 2016 in einer von vielen Stettenern besuchten Ortschaftsratsitzung eine Reihe von technischen Maßnahmen angekündigt, um das Problem bis zu diesem Frühjahr in den Griff zu kriegen: Offenbar mit Erfolg, bislang gab es keine Klagen über weitere Geruchsbelästigungen aus dem Bergwerk.