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In Haigerloch ist die alljährliche Fledermausnacht diesmal eine Woche vor dem offiziellen Termin

Auf Batmans Spuren ziehen jedes Jahr viele Fledermaus-Fans durch die Nacht, um unter der Begleitung eines Experten die faszinierenden kleinen Flugjäger zu erleben. Das kann man in Haigerloch schon am morgigen Freitag, 18. August, tun.

H aigerloch. Zwar ist der offizielle Termin der inzwischen 21. internationalen Batnight (siehe Info-Rubrik) erst am 26. und 27. August. In Haigerloch findet sie aber aus terminlichen Gründen bereits morgen statt.

"Wir laden alle Interessierten herzlich ein, mit uns manches Geheimnis um die dämmerungsaktiven Flugkünstler zu lüften", sagt Jörg-Andreas Reihle, ehrenamtlicher Sachverständiger für Fledermäuse des NABU Haigerloch. Wie schon viele andere Fledermausführungen in Haigerloch leitet er auch diese.

"Bei uns im Ländle leben über 20 Arten", sagt Reihle, "hier in der Region sind zum Beispiel die Zwergfledermäuse und die großen Mausohren zuhause." Zwar hat jede Fledermaus ihre Eigenarten, allen gleich ist jedoch ihre Jagdtechnik und ihr Schlafverhalten. Zur nächtlichen Orientierung nutzen Fledermäuse Echoortung: "Ihre für uns nicht hörbaren Ultraschallrufe werden von potenziellen Beutetieren reflektiert", erklärt Reihle. Dieses Echo fangen Fledermäuse mit ihren Ohren innerhalb von Sekundenbruchteilen ein.

Eine Fledermaus vertilgt jede Nacht eine enorme Insektenmenge, die etwa einem Drittel bis der Hälfte ihres Körpergewichts entspricht – teils um die 4000 Mücken pro Nacht. Geschlafen wird, wenn es hell ist, oft kopfüber hängend.

"Dass sich die Ortungsrufe unterscheiden, können Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Batnight feststellen", verspricht Fledermaus-Experte Reihle. Und zwar mit Hilfe so genannter Bat-Detektoren, die bei der Abendführung am Freitag zum Einsatz kommen. Diese wandeln die Ultraschallrufe in für Menschen hörbare Laute um.

Mit solchen Führungen und ihrer Arbeit will die NABU-Gruppe Haigerloch auf die Nöte der faszinierenden Flugakrobaten aufmerksam machen, Vorurteile abbauen und über Hilfen informieren. "Unsere Fledermausarten sind stark gefährdet, weil ihnen Lebensraum und zunehmend auch Insektennahrung fehlt", erklärt Fledermaus-Experte Reihle.

Und dabei sind Hilfen fürs Überleben der Flugsäuger relativ einfach zu bewerkstelligen. "Jede und jeder kann selbst aktiv werden und einen Fledermauskasten im Garten anbringen. Und wer Balkon oder Garten naturnah gestaltet und auf Gift verzichtet, sorgt mit dafür, dass die kleinen Jäger genügend Insekten erbeuten", wirbt Reihle für die nächtlichen Kobolde.

Die etwa 1,5-stündige Führung richtet sich an Naturfreunde jeglichen Alters, sie ist auch für Kinder geeignet. Treffpunkt ist um 20 Uhr auf dem Parkplatz bei der Ölmühle (Atomkeller) in der Haigerlocher Unterstadt. Schnakendichte Kleidung und Taschenlampen sind empfehlenswerte Accessoires.

Bei anhaltendem Regen entfällt die Veranstaltung. Informationen bei unsicherer Wetterlage gibt es unter Telefon 0172/7 16 00 30.