Der Obergschwend-Hof ziert die Titelseite des neuen Gütenbacher Heimatblättles. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatblättle: Gütenbacher Geschichtsverein erinnert an das Dorfleben

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Das neue "Heimatblättle" des Gütenbacher Heimat- und Geschichtsvereins ist erschienen. Das Titelbild zeigt den Obergschwend-Hof, dessen Geschichte ab dem Jahr 1504 bis heute genealogisch dargestellt wird.

Neben der Höfegeschichte werden die Tante-Emma-Läden in einer Fortsetzungsserie dokumentiert. Dazu gehört der Lebensmittel- und Frischmarkt Volk, der eventuell im kommenden Jahr die Pforten schließen will. Ideen des Bürgermeisters und des Gemeinderates sind da gefragt. Gibt es Lösungen mit Bäckerei- und Metzgereibetrieben oder allgemeinen Läden, die mit wöchentlichen Verkaufsständen die Bedürfnisse der Bevölkerung lösen könnten?

Im Rückblick ist die Historie der Tante-Emma-Läden traurig, denn nach den Aufzeichnungen Oswald Scherzingers gab es davon eine ganze Menge, die nicht mehr existieren. So zum Beispiel der Kurzwarenladen von Vera von Büchner, "D’Lungerie" oder der "Pfaffestäffe", wo es von Kurzwaren, Wolle, Handarbeitsbedarf, Obst, Gemüse, Ziegen-und Schweinefleisch bis zu vielfältigen Lebensmitteln und Milchprodukten alles zu kaufen gab.

Der Laden des "Staigerhermanni" oder der Konsum von Hildegard Braun ergänzten die Geschichte, die einen Höhepunkt in Salomons Dold zum "ersten Haus am Platze" gegenüber der Hochburg einen Zenit erreichte.

Geschenkartikel und Uhren gab es bei Bruno Späth zu kaufen und legendär wurde der "Käärschätzle". Butter gab es vor allem bei Berta Weißer zu kaufen und zur Legende wurde der "Familienverband".

Wer mehr über Schneckenburgers Reinigungsgeschäft und Albin Fallers Heimuhrenmacherei erfahren möchte, sollte intensiv das Heimatblättle durchstöbern, wobei das Gedicht "Weihnachtszeit" hintergründig fragt "Wie war das früher eigentlich? Da feierte man wirklich echt. Ein Fest mit Baum, das war nicht schlecht. Der Enkel aber glaubt es kaum und fragt, was ist ein Baum?"

Reportagen über die Autorenlesung von Birgit Hermann im Dorf- und Uhrenmuseum, den brandaktuellen Modedesigner Jochen Scherzinger, Fotos vom "Bääremuurer", dem Tanzkränzchen des Jahres 1946 in der "Post" und vom Umzug zur 600-Jahrfeier ergänzen die Berichte.

Brandaktuell ist die Begrüßung der Vorsitzenden Jutta Weiß: "Hört auf ihr Menschen, Tiere und Erde zu verletzen. Lasst doch die Waffen schweigen, seid nicht stur. Hört auf, die Menschen gegenseitig aufzuhetzen. Besinnt euch drauf, dass alle wir – ein Wunder der Natur."