Bei Vorlage der Jahresrechnung wird mehr Information gefordert

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Mit einer 90 Seiten umfassenden Broschüre legte Kämmerin Jasmin Stoll die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2014 vor. Der Gesamthaushalt schließt mit 2,85 Millionen Euro ab. Haushaltsreste, also nicht verbrauchte Mittel, in Höhe von 51 600 Euro wurden in das neue Jahr übernommen.

Eine Aufstellung der Rechnungsamtsleiterin machte klar, dass rund 290 000 Euro über- und außerplanmäßige Ausgaben erfolgten. Dazu gehörten haushaltstechnische Unebenheiten oder unabdingbare Ausgaben. So mussten allein für kommunale Verwaltungsausgaben 69 813 Euro eingestellt werden. Sanierungsmaßnahmen an Vorder- und Hintertalstraße und Teichbach schlugen mit über 10 000 Euro zu Buche, unvorhersehbare Reparaturen an verschiedenen Geräten verursachten 8581 Euro Kosten. Steuerzahlungen, vornehmlich aus dem Kläranlagebetrieb, wurden mit 10 133 Euro beziffert. Dazu kamen folgende Maßnahmen: Sanierung Dorfcafé/Rechnungsamt für 17 664 Euro, Innenausstattungen 11 653, Kanalsanierung Vogtsgrund 18 592 oder Anschaffung von Schneckenwelle und Pumpen für 27 191 Euro.

Schulden deutlich zurückgefahren

Einem Arbeitnehmer werden Steuern unmittelbar abgezogen, nicht so bei Unternehmen, die der Gemeinde rund drei Millionen Euro schulden; eine äußerst unerfreuliche Situation, denn viele Pläne könnten mit diesen Geldern umgesetzt werden. Immerhin konnten die Schulden seit 1985 von rund 1,6 Millionen auf rund 460 000 Euro gedrückt werden. Ein Kredit von 100 000 Euro konnte binnen dreieinhalb Wochen zurück geführt werden. Hatte man 2010 noch 3,5 Millionen Euro Gewerbesteueraufkommen, so sackte die Einnahme auf weit unter 500 000 Euro ab – auch Folge der negativen Entwicklung bei der Firma Rena.

Mit den Mehrausgaben von annähernd 300 000 Euro wollten sich Jürgen Schonhardt und andere Räte nicht anfreunden. Sebastian Weiß kritisierte die Installierung einer Traverse beim Soccerfeld im Alleingang mit einhergehendem Verlust an Spielfreude. Weiß drängte auf eine Bürgerversammlung, und Schonhardt betonte, dass der Bürgermeister Rede und Antwort stehen müsse, um den Einwohnern mehr Information zu bieten.