Noch hält Bürgermeister Rolf Breisacher alias Fred Feuerstein den goldenen Rathausschlüssel fest in der Hand, kurz danach musste er ihn den Narren übergeben. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Rathaus eingenommen / Ortsgeschehen aufgespießt

Von Brigitte Frank-Gauckler

Gütenbach. Der Rathausschlüssel ist weg, die Narren übernahmen am Samstag Abend die Regentschaft über das Rathaus und die ganze Ortschaft.

Der Musikkapelle mit Narrenmarsch folgte die Narrenschar. Der Fackelumzug startete am Haus Provazi, pünktlich zur Machtübergabe fanden sich alle am Rathaus ein.

Im Rathaus wurden die Narren gut versorgt und ihr Durst gestillt. Bürgermeister Rolf Breisacher leistete keinen Widerstand und übergab den übergroßen goldenen Rathausschlüssel. Als Fred Feuerstein verkriecht sich das abgesetzte Dorfoberhaupt über die närrischen Tage wohl in seiner Höhle.

In diesem Jahr feiert die Narrengesellschaft ein halbes närrisches Jubiläum. "Gfeiert wird bei uns heut des 55. Jubiläum riesengroß, im Ort isch heut richtig was los", so Präsidentin Martina Braun.

Sie begrüßte als Gastzünfte die Hexen aus Buchholz und sogar die Howaldgeister aus dem Simonswälder-Dal, zudem die Strohhansel aus Schönenbach wie auch die Neukircher Hexen.

Wie immer gab es anekdotische Begeben- und Peinlichkeiten aus dem Dorf. So sollten Pascal Quapp und Johannes Rießle einen Tannenbaum fürs Weihnachtskonzert der Musikkapelle schlagen. Nachdem dieser aus dem Wald gezogen war, fehlten ihm Äste, auch Baum Nummer zwei und vier erfüllten nicht die ästhetischen Vorgaben.

Zuletzt fand man eine Nordmanntanne - in Furtwangen auf dem Parkplatz vom Rewe. Auch Geranien im Hackschnitzelhaufen wurden dem Eschle Siggi zum Malheur, die geliebten Geranien seiner Frau Elke musste er zweimal aus den Hackschnitzel klauben, "in Wahrheit so isch es halt, der Eschle Siggi wird langsam alt".

Danach schritt Polizischt Peter Eschle zur Tat. Traditionell knüpfte er die Puppe auf, in diesem Jahr ein Herr in feinem Zwirn mit venezianischer Maske. Unter dem Jubel der Narren wurde die Puppe hochgezogen, sie muss dort oben bis zum Fasnet-Ende ausharren.

Danach zog der närrische Tross Richtung gut geheizter Festhalle. Das Motto lautete in diesem Jahr: "Was ich scho immer an de Fasnet han mache welle".

Zur musikalischen Unterhaltung spielten die "Merlyns" auf.