Mit einem neuen Gesicht präsentierte sich die Gütenbacher Gemeindeverwaltung bei der Ratssitzung: Lisa Wolber (rechts) tritt die Nachfolge von Hauptamtsleiter Bernd Nitz (links) unter der Ägide von Bürgermeister Rolf Breisacher an. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde erhält Finanzmittel aus Sanierungsprogramm Ländlicher Raum

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Rasch ging die Beratung über den "Ortskern I" im Gütenbacher Gemeinderat über die Bühne. Schon in diesen Tagen kann gestartet werden. Zu den Formalien gehörte, dass Befangenheit einzelner Gemeinderäte festzustellen war. So durften Hans-Helmut Fahle als Grundeigentümer und Michael Scherzinger als Verwandter eines Betroffenen nicht abstimmen.

Karl-Heinz Fock von der Kommunalen Entwicklung (KE) fasste die bisherigen Ergebnisse bei Gebietsabgrenzung, Neuordnungskonzept, Finanzierung, Laufzeit und Art des Sanierungsfahrens zusammen. Es gehe darum, formelle Beschlüsse zu fassen. Alles war vorbereitet und alle Gedanken von Gemeinderat, Verwaltung und Bürgermeinung eingearbeitet, dass eine Entscheidung unkompliziert getroffen werden konnte.

So anerkannte der Gemeinderat die bisherigen Ergebnissen: Gütenbach wurde in das Sanierungsprogramm Ländlicher Raum (LRP) aufgenommen, der Bewilligungszeitraum läuft bis 31. Dezember 2021, der Förderrahmen beträgt eine Million Euro, 60 Prozent Zuschüsse sind zu erwarten, Mehrzweckhalle, King-Areal und Freiraumgestaltung sind anzugehen.

Das Sanierungsgebiet geht aus einem Lageplan hervor, in dessen Zentrum die "Schaffung einer Ortsmitte zur Stärkung der kommunalen Identität und bürgerschaftlichen Integration" steht. Private und öffentliche Infrastruktur sollen verbessert werden, bauliche und energetische Erneuerung kommunaler, sozialer Einrichtungen wie Festhalle, Schule und Kindergarten sowie die Verkehrssituation werden neben anderen eingebunden. Die Laufzeit des Sanierungsverfahrens wird bis zum 31. Dezember 2023 festgelegt.

Die Bürgerin Erika Hummel meldete sich in der Sitzung zu Wort und bekundete Unmut in der Bevölkerung über den geplanten Rathaus-Abriss. Ein Loch würde entstehen und der Blick sich direkt auf Firmengebäude fokussieren. Die Altlasten des King-Gebäudes seien enorm und ein eventueller Ankauf des "Bachhofs" stehe im krassen Widerspruch: Da werde einerseits viel Geld ausgegeben, andererseits fehle es für die Rathaussanierung. Wahrscheinlich formiert sich eine kämpferische Bürgerinitiative.