Bürgerversammlung: Breisacher stellt sich hinter Einsatzkräfte

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Diskussionsfreudig waren Rathausvertreter und Bürger bei der Bürgerversammlung.

Applaus gab es für zwei Seiten. Hans-Peter Schlegel erntete frenetische Ovation für seine Dokumentation zum Feuerwehrstandort King-Areal, und Jürgen Rösch konnte sich über zustimmenden Beifall freuen, als er eine Lanze für die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehrleute brach. Zu den Standorten eines Feuerwehrgeräteshauses, den Sanierungskosten des Rathauses (1,3 Millionen Euro) äußerte sich Bürgermeister Rolf Breisacher und hielt die Chronologie der "Altlast King" fest: Erkundungen erfolgten 1998 und 2012, die starke Kontamination mit Mineralölen ergaben.

Weitere Untersuchungen wurden durch das Landratsamt angefordert, und es gab einen Rechtsstreit, wer die Kosten trägt. Der Rechte-Inhaber meinte: "Wir lassen das Grundstück so liegen bis zum Sanktnimmerleinstag". 2015 erwarb die Gemeinde das Gelände, und Rammkernsondierungen erfolgten. Im März wurden auf drei Jahre Grundwassermessstellen eingerichtet (Kosten rund 7600 Euro). Infrage kamen in der Vergangenheit auch der Bauhof, der Sägplatz, die "Biehler"-Fläche und das King-Gelände.

Hauptamtsleiterin Lisa Wolber gab einen Überblick über die Anforderungen an ein Feuerwehrgerätehaus. Architekt Jürgen Maute wurde mit der Planung beauftragt. Vorgesehen ist ein Verwaltungsbau mit Fahrzeughalle. Im Untergeschoss werden neben anderen die Fahrzeughalle, eine Werkstatt, ein Schlauchturm, ein Funkraum, Umkleiden und Büro aufgenommen. Im Obergeschoss sollen Lager, Räume für die Jugendfeuerwehr und Schulungen sowie eine Küche entstehen. 30 Stellplätze seien geplant. Die Gesamtkosten sollen sich auf 1,6 Millionen Euro belaufen. Trotz Förderung muss die Gemeinde 1,2 Millionen Euro tragen.

Große Zustimmung erhielten die Ausführungen von Hans-Peter Schlegel, der die Meinung von 300 Bürgern vertrat und eine Entscheidungshilfe für den Gemeinderat beitragen wollte. Bevorzugt wird das King-Gelände. Kursierenden Gerüchten über die Feuerwehr als Feierabendverein trat Bürgermeister Rolf Breisacher entschieden entgegen und betonte die Notwendigkeit der Einrichtung. Kommandant Jürgen Schonhardt hob daneben die gesetzlichen Voraussetzungen und bisheriges Zusammenwirken hervor. Jürgen Rösch fühlte die Wehr verunglimpft und unterstrich allein den Einsatz mit sechs Mann bei Veranstaltungen in der Festhalle, bei denen man lieber als Privatbesucher teilnehmen würde.