Die neugewählten Vorstandsmitglieder der Musikkapelle freuen sich auf die nächsten Monate (untere Reihe, von links): Linda Dürr, Elena Rombach, Marita Mahler, Tobias Scherzinger; (hinten, von links): Johannes Riesle, die Vorsitzende Gabriele Scherzinger, Holger und Ralf Pfaff, Patrick Markon sowie Norbert Fehrenbach. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei der Hauptversammlung gibt es einige Wechsel im Vorstand / Zusammenarbeit mit Schönenbach bewährt sich

Von Hans-Jürgen Kommert

Gütenbach. Leichte Sorgenfalten hatte die Vorsitzende der Musikkapelle Gütenbach, Gabriele Scherzinger, bei der Hauptversammlung auf der Stirn. Nur noch 29 Musiker bilden den Stamm der erfolgreichen Kapelle, die 2013 ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert hatte. Nur auf eine junge Flötistin kann der Verein verweisen, nachdem im vergangenen Vereinsjahr die komplette Flötengruppe ausgetreten war. Auch den Jugenddirigenten Pascal Kapp verlor der Verein im Frühjahr.

Doch zumindest hier habe sich im Zusammenspiel mit dem Musikverein Schönenbach und dessen Dirigenten Mathias Hepting Entspannung angesagt. Seit dem Herbst haben die Jungmusiker Gelegenheit, in Schönenbach zu üben – was sich bereits beim sehr erfolgreichen Jahreskonzert gezeigt habe.

Nachdem der Verein in den vergangenen Jahren immer wieder ein teilweise deftiges Minus eingefahren hatte, sollte das vergangene Jahr eigentlich der Konsolidierung dienen. Doch vor allem eine deftige Überschreitung des Budgets bei den Instrumenten und ein finanziell nicht eingeplanter Ausflug verhagelten diesen Wunsch. Kassenwartin Eva Ullrich musste auch für das zurück liegende Jahr ein vierstelliges Minus vermelden. Doch immerhin – der Ausflug sei ein echter Knaller gewesen.

Dirigent Roland Schuler hob die Konzerte hervor, mit dem Höhepunkt des Jahreskonzerts. Der Probenbesuch sei deutlich verbessert und liege nun bei 82 Prozent – "mit Luft nach oben". Seine "Glanzstücke" seien Marita Mahler mit 100 Prozent und Norbert Fehrenbach. Letzterer kam mit den "Gutschrift-Antritten" gar auf 103 Prozent. "Wenn wir auf 85 Prozent kommen, wäre ich glücklich." Für die Zukunft will er Stücke einbauen, die Soli beinhalten. Nicht unbedingt von Einzelmusikern, sondern eventuell auch von Registern. "Ich hoffe, dass nun keiner mehr austritt. Der Verein tut sehr viel im kulturellen wie im sozialen Bereich", räumte er ein. Letztlich stehe auch die Spielfähigkeit auf dem Spiel. Eventuell wolle man das Probenwochenende in diesem Jahr auch mal auf eine Hütte verlegen. Der Haushaltsplan für 2015 sieht einen kleinen Gewinn vor.

Jugendvertreterin Elena Rombach berichtete von einer sehr schönen Fasnet, bei der die Jungmusiker die Umzüge mitgestalteten. Leider sei der Kindernachmittag beim Sägenfest sehr schlecht besucht gewesen. Das Jubiläum der Schule wurde von der Jugendkapelle durch einen Waffelverkauf bereichert. Ein Zeltlager, das gemeinsam mit den Ministranten geplant war, fand letztlich im Ministrantenraum statt – wenige Anmeldungen und Dauerregen führte sie als Grund an. Das Oldtimertreffen, die Kilwi und das Jahreskonzert mit dem sehr erfolgreichen Auftritt waren weitere Gelegenheiten, bei denen sich die Jugendkapelle zeigte.

"Ihre Auftritte sind hoch geschätzt, jeder hört ihnen gerne zu. Keiner macht sich Gedanken, was alles dahinter steckt. Dabei blickt ihr auf eine lange Tradition von inzwischen 152 Jahren zurück, das ist eine Hausnummer", lobte Bürgermeister-Stellvertreter Hans-Helmut Fahle. Er freue sich, dass auch das Programm 2015 wieder viele Höhepunkte für die Gemeinde verspreche, darunter demnächst die Fasnet, aber auch wieder – diesmal wieder dreitägig vom 12. bis 14. Juni, aber ohne Kindernachmittag – das Scherensägenfest sowie Kilwi und am 12. Dezember das Jahreskonzert.

Auch gewählt wurde bei der Versammlung. Im Verwaltungsrat wird Ralf Pfaff als Vorsitzender für Organisation und Verwaltung weitermachen, sein Zwillingsbruder Holger bleibt Festwirt. Jedoch soll dies nach seinem Willen die letzte Amtszeit sein. Für die aus dem Verein ausscheidende Schriftführerin Ulrike Riesle rückt Johannes Riesle nach. Da Patrick Markon seinen Posten als Inventarverwalter nicht mehr ausüben will, rückte hier Norbert Fehrenbach nach. Linda Dürr konnte als Beisitzerin gewonnen werden, jedoch für vorerst nur ein Jahr. Als Kassenprüferin konnte Marita Mahler gefunden werden. Die Jugendvertretung bleibt bei Elena Rombach. Da Johannes Riesle als Schriftführer tätig ist, musste ein "zusätzlicher Kassierer" gewählt werden, der vor allem an den großen Festen die Hauptkassiererin Ullrich entlasten soll. Nach längerer Suche konnte man dafür Tobias Scherzinger "begeistern". In den Programmausschuss wurden Patrick Markon (Trompete/Flügelhorn), Tobias Scherzinger (Tenorhorn/Bariton/Waldhorn) und – als einzige Vertreterin ihrer Zunft – Manuela Rießle für die Flöten gewählt.